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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Die Kollagenasebehandlung bei Morbus Dupuytren – Erfahrungen mit der Behandlung des PIP-Gelenkes und Rezidiven

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Riccardo Giunta - Klinikum der Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elias Volkmer
  • Thomas Holzbach
  • Sebastian Leitsch
  • Andreas Frick
  • Timo Spanholtz
  • Timm Engelhardt

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh07

doi: 10.3205/13dgh07, urn:nbn:de:0183-13dgh079

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Giunta et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Therapie des Morbus Dupuytren durch Injektion von Kollagenase aus Clostridium Histolyticum macht sich eine enzymatische Strangauflösung zu Nutzen. Wir berichten über Wirksamkeit und unerwünschte Wirkungen dieses Verfahrens in unserem Patientengut, über erste Erfahrungen 6 Monate posttherapeutisch, sowie Erfahrungen mit Rezidiven.

Methodik: Seit der Medikamentenzulassung im Mai 2011 haben wir 91 Patienten (74=m, 17=w) mit dem Durchschnittsalter von 67 Jahren (39–83), welche an 108 Fingern mit 105 Injektionen behandelt wurden in diese Aufstellung eingeschlossen. Am häufigsten behandelten wir den Ringfinger (n=51) gefolgt vom Kleinfinger (n=46). Die Kontrakturgrade wurden mit einem Goniometer dokumentiert.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Streckdefizit im Metakarpophalangealgelenk(MCP) (n=79) betrug 47° (5°–90°) und konnte durch die Behandlung im Schnitt auf 2° reduziert werden. Im proximalen Interphalangealgelenk(PIP) (n=80) gelang bei isolierter Injektion (n=31) eine durchschnittliche Reduktion von 65° (30°–95°) auf 23° (0°–55°). Wurde das PIP-Gelenk mit einer Injektion bei betroffenem MCP-Gelenk mitbehandelt (n=39) so konnte eine Reduktion von durchschnittlich 61° (10°–100°) auf 14° erreicht werden (0°–70°).

Im Follow-up nach 6 Monaten zeigte sich bei 79 untersuchten Gelenken eine durchschnittliche Reduktion der Kontraktur im MCP-Gelenk (n=44) von 46° (5°–90°) auf 6° (0°–40°), sowie im isoliert behandelten PIP-Gelenk (n=15) von 77° (30°–95°) auf 45° (0°–80°). Im akzessorisch behandeltem PIP-Gelenk (n=20) zeigte sich eine Reduktion von 54° (10°–100°) auf 29° (0°–90°).

Als häufigste unerwünschte Wirkungen beobachteten wir lokale Schwelllungen (n=35) , gefolgt von Hämatomen (n=28) und Hautrissen (n=22). Als schwerste Komplikation traten kleinere Hautdefekte (n=5) auf, die unter konservativer Wundtherapie komplikationslos abheilten.

Schlussfolgerung: Die Behandlung mit Kollagenase scheint eine effektive und nebenwirkungsarme Option zur Therapie der Dupuytren’schen Kontraktur zu sein. Neben der korrekten Indikationsstellung erfordert sie gute handchirurgische Kenntnisse, um sicher und risikoarm durchgeführt werden zu können. Besonders die kurze Rehabilitationszeit im Vergleich zur Operation und die Möglichkeit der ambulanten Durchführung machen dieses Verfahren für viele Patienten interessant.