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Die chronische Instabilität des zweiten und dritten Karpometakarpalgelenkes des Profiboxers. Vier Fälle und ihre therapeutische Lösung
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die Mittelhand des Profiboxers ist über Jahrzehnte repetitiven Spitzenbelastungen ausgesetzt. Das zweite und dritte Karpometakarpalgelenk ist ein straff geführtes, wenig bewegliches Gelenk. Nach jahrelangem Boxsport kommt es zur Auslockerung und allmählichen Entwicklung einer schmerzhaften Sekundärarthrose. Kann hier die Arthrodese der Karpometakarpalgelenke als geeignete operative Intervention zur Wiederherstellung einer schmerzfreien Belastbarkeit führen?
Methodik: Wir berichten über vier Profiboxer, die sich mit einer über Jahre zunehmenden schmerzhaften Instabilität im Bereich des zweiten und dritten Karpometakarpalgelenkes vorstellten. In allen vier Fällen erfolgte die Arthrodese des zweiten und dritten Karpometakarpalgelenkes mittels K-Drahtosteosynthese und winkelstabiler Plattenosteosynthese mit Interposition von Beckenkammspongiosa.
Ergebnisse: Bei einem Patienten fand kein befriedigender Durchbau der Arthrodesen statt, sodass eine erneute Operation erfolgte. Drei Patienten konnten nach Behandlungsabschluss wieder auf ursprünglichem Niveau in den Leistungssport zurückkehren. Ein Patient befindet sich noch in der laufenden Behandlung.
Schlussfolgerung: Die Arthrodese des zweiten und dritten Karpometakarpalgelenkes mittels K-Drahtosteosynthese und winkelstabiler Plattenosteosynthese mit Interposition von Beckenkammspongiosa kann bei chronischer Instabilität im Bereich dieser Gelenke eine geeignete Therapie darstellen.
Es sollte geprüft werden, ob die Instabilität des zweiten und dritten Karpometakarpalgelenkes als Berufserkrankung des Boxers angesehen werden muss.