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52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

06.10. - 08.10.2011, Bonn

Entwicklung und Evaluation eines Messinstruments zur Diagnose sensomotorischer Störungen der Hand

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Kathrin Allgöwer - Technische Universität München, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft, Lehrstuhl für Bewegungswissenschaft, München, Deutschland
  • Andreas Häußler
  • Christian Marquardt
  • Joachim Hermsdörfer

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Bonn, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgh58

doi: 10.3205/11dgh58, urn:nbn:de:0183-11dgh582

Veröffentlicht: 5. Oktober 2011

© 2011 Allgöwer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Feinmotorische Leistungen können durch unterschiedlichste Schädigungen herabgesetzt sein. Von besonderer Bedeutung sind dabei traumatische Schädigungen der oberen Extremität, chronische Erkrankungen wie Rheuma oder Schädigungen des Nervensystems. Bisher werden für die Diagnostik Bewegungsaufgaben genutzt, die meist nach rein qualitativen Kriterien ausgewertet werden. Quantifizierende und objektive Verfahren sind selten und meist auf die Messung der Maximalkraft mit Dynanometern oder die Messung der Gelenkwinkel beschränkt. Das Ziel unserer Forschung ist es, ein klinisches Diagnostikinstrument zu entwickeln, welches wesentliche Charakteristika feinmotorischer Leistungen mit geeigneter Messmethodik erfasst.

Methodik: In Anlehnung an die Erkenntnisse zur Analyse der Feinmotorik sowie der Methodik zur Messungen der Griff- und Hebekräfte beim Greifen und Anheben von Gegenständen (Johansson & Westling 1984, Hermsdörfer 2009) wurden wissenschaftliche und technische Arbeiten für die Entwicklung eines Instruments mit geeigneten Aufgabenset durchgeführt.

Ergebnisse: Es wurde eine Testbatterie unterschiedlicher Leistungen zusammengestellt, deren Relevanz und Sensitivität bei feinmotorischen Leistungen erwiesen ist. Sie umfasst Aufgabenbereiche wie das Greifen und Heben des Testobjekts mit Variationen von Masse und Oberfläche, die Bewegung des Testobjekts im Raum und die visuo-motorischen Koordination. Auf technischer Seite wurde eine Soft- und Hardware entwickelt, welche die Messdaten akquiriert und eine Analyse ermöglicht (z.B. Parameter eines Patienten nach Schlaganfall). Es entstand ein kabelloses Manipulandum mit der Größe 71x57x22 mm und einem Gewicht von 125 g, welches mit Sensoren zur Messung von Fingerkräften, Querkräften und 3-dimensionalen Beschleunigungen ausgestattet ist. Die Funkübertragung der Messsignale erlaubt die Steuerung und Datenakquisition mit einemStandard-PC.

Schlussfolgerung: Mit dem Manipulandum ensteht ein innovatives Messinstrument, welches Diagnostik und evtl. auch Therapie von Bewegungsstörungen erheblich erweitern kann. Die Testbatterie und das Manipulandum sollen bei ausgewählten Patientengruppen mit peripheren Nervenläsionen, Schlaganfall, Schreibkrampf und bei Kindern mit Zerebralparese evaluiert werden.