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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Autologe Knorpel-Knochentransplantation am Fingergrundgelenk

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Manuel Kalt - St. Vincentius-Kliniken, Unfall- und Handchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
  • Michael Rustemeier

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh78

doi: 10.3205/09dgh78, urn:nbn:de:0183-09dgh780

Veröffentlicht: 5. Oktober 2009

© 2009 Kalt et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei der autologen Knorpel-Knochentransplantation handelt es sich um den Transfer von pressfit eingebrachten hyalinen Knorpel-Knochen-Zylindern aus unbelasteten Kniegelenksbereichen in eine Defektzone mit tiefem Knorpelschaden. Die Anwendung dieser Methode erfolgt am häufigsten am Knie- und Sprunggelenk.

Wir berichten über einen Fall, bei dem wir einen 4-gradigen Knorpelschaden an der Gelenkfläche des MHK II mit einer autologen Knorpel-Knochentransplantation aus dem Kniegelenk erfolgreich behandelt haben.

Methodik: Ein 61-jähriger Patient wurde mit einer schmerzhaften Arthrose des linken Zeigefingergrundgelenkes in unserer Klinik vorgestellt. Die Beweglichkeit des Gelenkes war schmerzhaft eingeschränkt (E/F 0-20-55). Wir führten die Transplantation eines Knorpel-Knochen-Zylinders aus dem linken Femurkondylus durch.

Intraoperativ fanden wir an der Basis des Grundgliedes einen 2-gradigen Knorpelschaden während die Mittelhandknochenrolle völlig entknorpelt war. Mit einem Diamantfrässystem (Diamond Bone Cutting System – DBCS®, 9 mm Durchmesser) haben wir den Defekt 18 mm tief ausgefräßt. Nach Entnahme eines Knorpel-Knochen-Zylinder (10 mm Durchmesser) an der medialen Femurkondyle wurde dieser pressfit in die MHK-Rolle eingebracht. Es erfolgte eine funktionelle Nachbehandlung.

Ergebnisse: Bei der Nachuntersuchung 2 Jahre post operationem ist der Patient am operierten Gelenk schmerzfrei und es zeigt sich eine deutliche Besserung der Beweglichkeit (E/F 0-0-70). Die radiologische Untersuchung zeigt die komplette Einheilung des Transplantates.

Schlussfolgerung: Mit der autologen Knorpel-Knochentransplantation können zerstörte Knorpeloberflächen behandelt werden. Vorteil ist die schnelle Einheilung der pressfit eingestößelten Transplantatzylinder und somit eine rasche Belastbarkeit. Im Vergleich zur prothetischen Versorgung entstehen relativ geringe Kosten. Die Wertigkeit der Methode an den Fingergelenken muss in größeren Fallzahlen noch geklärt werden.