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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Assoziation von Urincortisolwerten und Essstörungspathologie bei Patientinnen mit Anorexia nervosa

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Sabine Clas - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • corresponding author Franziska Ritschel - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • author Johanna Hass - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • author Juliane Hantke - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • author Juliane Froebel - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • author Joseph King - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • author Ilka Schober - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • author Maria Seidel - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • author Tobias Stalder - Technical University of Dresden, Department of Psychology, Dresden, Deutschland
  • author Clemens Kirschbaum - Technical University of Dresden, Department of Psychology, Dresden, Deutschland
  • author Veit Roessner - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland
  • author Stefan Ehrlich - University of Technology, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess080

doi: 10.3205/14dgess080, urn:nbn:de:0183-14dgess0804

Veröffentlicht: 17. März 2014

© 2014 Clas et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Patientinnen mit Anorexia nervosa (AN) fallen mit dem klinischen Bild verschiedenster endokriner Dysfunktionen wie einer sekundären Amenorrhoe (durch einen hypogonadotroper Hypogonadismus), niedrigen Schilddrüsenwerten und einer Wachstumshormonresistenz auf. Im Rahmen einer AN kommt es außerdem zum peripheren Hypercortisolismus. Dies ist assoziiert mit einer erhöhten zentralen CRH-Konzentration bei negativem Dexamethasonhemmtest und vermindertem Cortisolmetabolismus (Licinio et al., 1996). Diese Veränderungen im Hormonhaushalt nähern sich durch Gewichtsnormalisierung dem ursprünglichen physiologischen Zustand wieder an (Wassif et al., 2011).

Ziel der aktuellen Studie ist die Untersuchung der Höhe des Cortisolspiegels im Urin als Marker einer körperlichen Stressreaktion in Bezug zur Ausprägung der Essstörungspathologie.

Methoden: Die Studie untersucht Patientinnen mit einer akuten AN (acAN, n=31) während ihres stationären Aufenthaltes. Nach ihrer Aufnahme sammelte jede Patientin über 10-14 Wochen (abhängig von der Dauer des stationären Aufenthaltes) einmal wöchentlich für 24h Urin. Mittels Gaschromatographie wurde die Cortisolkonzentration im Urin (UCC) in [µg/24h] ermittelt. Zur Erhebung der Essstörungspathologie der Patientinnen zu Beginn (T1) und am Ende (T2) des Sammelintervalls nutzten wir den Eating Disorders Inventory (EDI-2). Dieser Selbstbeurteilungsfragebogen erfasst mittels 8 Subskalen die Symptomschwere bei Essstörungen.

Ergebnisse: Die bisherigen Analysen (n=9, die Datenerhebung läuft noch) mittels bivariater Korrelation weisen auf eine negative Assoziation der UCC zu Beginn des Sammelintervalls (Mittelwert der Wochen 1-3) mit der Subskala Schlankheitsbestreben des EDI-2 zum Zeitpunkt T1 hin.

Schlussfolgerung: Die Hypothese, dass eine besonders stark ausgeprägte Essstörungspathologie mit erhöhten Cortisolwerte als Zeichen einer Stressreaktion assoziiert ist, kann durch unsere vorläufigen Ergebnisse nicht bestätigt werden. Folgende Analysen mit Erweiterung des Samples und unter Einbeziehung der Gewichtsverläufe sowie der individuellen Ausgangswerte des Cortisolspiegels der Patientinnen sollen weiteren Aufschluss geben.