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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Psychosoziale Belastung und Gewichtsstatus in der mittleren Kindheit

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess044

doi: 10.3205/14dgess044, urn:nbn:de:0183-14dgess0443

Veröffentlicht: 17. März 2014

© 2014 Selle et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In einer Reihe von Studien wurden Übergewicht und Adipositas in Zusammenhang mit diversen psychosozialen Beeinträchtigungen gebracht. Dabei deuten die bisherigen Forschungsbefunde im Erwachsenenalter auf eine erhöhte psychosoziale Belastung von übergewichtigen und adipösen im Vergleich zu normalgewichtigen Personen hin. Über entsprechende Zusammenhänge im Kindes- und Jugendalter ist hingegen nur wenig bekannt. In der vorliegenden Studie wurde daher die Beziehung zwischen psychosozialer Belastung und Gewichtsstatus in der mittleren Kindheit genauer untersucht. Zusätzlich wurde geprüft, ob dieser Zusammenhang durch das Selbstkonzept der Kinder mediiert ist. Weitgehend ungeklärt sind zudem die Wirkrichtungen beider Konstrukte. Dieser Fragestellung soll mittels cross-lagged Analysen nachgegangen werden. Die aktuelle Studie zielt auf die längsschnittliche Untersuchung der erwarteten Zusammenhänge ab.

Methoden: Die Fragestellungen wurden im Rahmen der PIER-Studie anhand einer Stichprobe von Kindern (N=1655) im Alter von sechs bis elf Jahren geprüft.

Die Erfassung der psychosozialen Belastung erfolgte im Elternurteil mittels des Strength and Difficulties Questionnaire (SDQ-E; Goodman, 1997), die des Selbstkonzepts im Selbstbericht bereichsspezifisch hinsichtlich der Einschätzung folgender Aspekte: Schule (kognitive Kompetenz, Harter-Skalen; Asendorpf & Aken, 1993), soziale Zurückweisung (FEESS; Rauer & Schuck, 2003, 2004) und Selbstwert (KINDL-R; Ravens-Sieberer & Bullinger, 2000). Der Gewichtsstatus (BMI) der Kinder wurde objektiv erhoben.

Ergebnisse: In ersten latenten Querschnittsanalysen konnten erwartungsgemäß konsistente positive Zusammenhänge zwischen psychosozialer Belastung und Gewichtsstatus gefunden werden. Dabei wurde der Zusammenhang durch das Selbstkonzept der Kinder partiell mediiert. Die längsschnittliche Überprüfung steht noch aus.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sollen in die aktuelle Forschungslage eingeordnet und deren Implikationen diskutiert werden.