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Bewegungszwang bei Anorexie: Entwicklung eines stationären Gruppentherapie-Angebotes und Ergebnisse einer Pilotstudie
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Veröffentlicht: | 17. März 2014 |
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Hintergrund: Zu den häufigen Symptomen bei Magersucht zählt ein unkontrollierbares, teilweise ritualisiertes Bewegungsverhalten. Dieses zwanghafte Bewegungsverhalten wird kurzfristig mit einem ungünstigen Therapieergebnis und auch längerfristig mit einer Chronifizierung der Anorexia nervosa assoziiert.
Methoden: Auf Grund des Fehlens evidenzbasierter Behandlungsoptionen wurde an der Schön Klinik Roseneck ein neues symptomorientiertes Gruppentherapiemanual „Aufbau eines gesunden Bewegungsverhaltens (AGB)“ entwickelt. Die Gruppentherapie umfasst acht Therapieeinheiten und beinhaltet kognitiv-verhaltenstherapeutische, dialektisch-behaviorale sowie bewegungstherapeutische Elemente. Zusätzlich findet eine graduierte Exposition bzgl. des Bewegungsverhaltens statt. Im Rahmen einer Pilotstudie nahmen 33 Patientinnen mit Anorexia und Bulimia nervosa, die ebenfalls an einem Bewegungszwang litten, an dem Gruppentherapieprogramm teil.
Als wichtigste psychometrische Instrumente wurden der Compulsive Exercise Test (CET) und die Commitment to Exercise Scale (CES) eingesetzt.
Ergänzend wurde das zwanghafte Bewegungsverhalten mit Hilfe einer Akzelerometrie über vier Tage gemessen.
Ergebnisse: Im Rahmen der Therapiegruppe kam es zur signifikanten Besserungen in der CET und der CES, d.h. einer signifikanten Verbesserung des zwanghaften Bewegungsverhaltens. Die Gruppentherapie wurde von den Patienten sehr gut angenommen mit hohen Zufriedenheitswerten bzgl. Struktur und Inhalt der einzelnen Sitzungen
Schlussfolgerung: Die Pilotstudie ergab Hinweise, dass ein spezifischer Therapieansatz zur Bewältigung zwanghaften Bewegungsverhaltens eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Therapiekonzepten bei Essstörungen sein könnte. Bzgl. der Wirksamkeit kann noch keine eindeutige Aussage getroffen werden, zumal keine randomisierte kontrollierte Studie vorliegt.