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Arrhythmierisiko bei Anorexia nervosa
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Veröffentlicht: | 8. Februar 2012 |
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Hintergrund: Rhythmusstörungen gelten als eine der Ursachen für das erhöhte Mortalitätsrisiko bei Anorexia nervosa (AN). Hierfür sind u.a. QTc-Verlängerungen und zusammenhängende Arrhythmien verantwortlich. Deren Häufigkeit ist unklar. Bisherige Studien erfassten kleinere Stichproben und die Frequenzkorrektur wurde nur mit der Bazett-Formel durchgeführt. Ziel dieser Studie ist, an einer größeren Stichprobe die Häufigkeit der QTc-Verlängerungen und als Ursache die bradykardieassoziierte Unterkorrektur der Bazett-Formel zu prüfen. Die Studie soll beantworten, ob die QTc-Zeit bei AN tatsächlich verlängert und ventrikuläre Arrhythmien häufiger als in einem Vergleichskollektiv sind.
Methodik: 1) Retrospektive Analyse der EKGs von 100 AN-Patientinnen (22,4±7,3 Jahre) mit einem BMI von 13,4±1,4kg/m2. Das EKG erfolgte in den ersten vier Krankenhaustagen. Es wurde eine manuelle Auswertung durchgeführt. 2) Prospektive Datenerhebung mit Langzeit-EKGs von 22 Patientinnen (22±4,6J.) mit einem BMI von 13,8±1,2kg/m2. Diese Daten wurden mit denen von 25 gesunden Probandinnen (24,3±2,8J.) mit einem BMI von 21,0±2,3kg/m2 verglichen. Hormon- und Elektrolytkonzentrationen wurden bestimmt.
Ergebnisse: Eine deskriptive Auswertung der retrospektiven Daten ergab eine mittlere Herzfrequenz von 57,23±12,06/min und mittlere QTc-Zeiten (Bazett 0,414±0,049s, Hodges 0,424±0,043s, Framingham 0,414±0,044s, Fridericia 0,419±0,043s) innerhalb der Norm. 50% zeigten Sinusarryhtmien, 1% Extrasystolen und 5% einen AV-Block I°. Keine signifikante Korrelationen von QTc mit dem BMI. In den Langzeit-EKGs waren keine gehäuften ventrikulären Arrhythmien auffällig.
Diskussion: Durchschnittlich zeigt sich die Herzfrequenz bradykard. Die QTc-Zeiten liegen meistens innerhalb der Normbereiche. Hinweise auf ein erhöhtes Arrhythmierisiko lassen sich nicht ableiten. Es bedarf weiterer Forschungen, um zu klären, in welchem Ausmaß und unter welchen Umständen es zu QTc-Verlängerungen und Arrhythmien bei AN-Patientinnen kommt.