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Prävelenz von Essstörungen in der Schweiz
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Veröffentlicht: | 8. Februar 2012 |
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Hintergrund: Die Häufigkeit von Essstörungen (ES) in der Schweiz ist bis heute unbekannt. Das Hauptziel der Studie war es, die Prävalenz von ES in der Schweiz mittels der DSM-IV Kriterien zu untersuchen.
Methodik: Es handelt es sich um eine Querschnittuntersuchung, welche eine repräsentative Stichprobe von 10.038 Einwohner 15 bis 60 Jahren alt in den drei Sprachregionen der Schweiz befragt hat. Computergestützte Telefoninterviews (CATI) wurden durchgeführt. Die Häufigkeit von ES wurde basierend auf den DSM-IV-Kriterien und unter Verwendung des „WHO Composite International Diagnostic Interviews“ (WHO-CIDI) erhoben. Ebenfalls wurden Orthorexia nervosa und andere psychischen Gesundheitsprobleme sowie die Lebensqualität untersucht.
Ergebnisse: Die Lebenszeitprävalenzraten von Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung und Any Binge-Eating-Störung waren 1.2%, 2.4%, 2.4% und 5.3% bei Frauen sowie 0.2%, 0.9%, 0.7%, und 2.9% bei Männern. Alle drei Störungen waren signifikant begleitet von anderen psychischen Gesundheitsproblemen und reduzierten Lebensqualität. Lebenszeit Anorexia nervosa steht in Verbindung mit einem gegenwärtig tiefen Gewicht (BMI<18.5), während dem eine Lebenszeit Binge-Eating-Störung in Zusammenhang mit einem gegenwärtigen Übergewicht steht (BMI>25). Fast die Hälfte der Befragten, die die Kriterien für eine Binge-Eating-Störung erfüllten, haben keine professionelle Hilfe oder Behandlung gesucht.
Diskussion: Die Studie zeigt, dass die Prävalenz von ES in der Schweiz vergleichbar ist mit anderen industrialisierten Ländern, damit sind ES auch in der Schweiz keine seltenen Erkrankungen. Die Tatsache, dass 30–50% der Personen, die die Kriterien einer Essstörung erfüllen nie professionelle Hilfe oder Behandlung aufgesucht haben, soll vom Gesundheitswesen angegangen werden.