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Erhöhte Vulnerabilität für Essstörungen bei Homosexuellen Männern – Mediationsanalysen
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Veröffentlicht: | 8. Februar 2012 |
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Hintergrund: Zur Analyse der Ursachen einer erhöhten Vulnerabilität für Essstörungen bei homosexuellen Männern wird zunächst auf die Mehrdimensionalität „schwuler Identitäten“, auf die Queer-Theorie und die Männlichkeitsforschung hingewiesen. Bisherige empirische Studien haben zwar das Phänomen abgesichert, aber selten Erklärungsansätze geprüft.
Methodik: Es wurden 250 Männer, teils in speziellen Foren, rekrutiert und hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung (homo-, bi-, heterosexuell) gruppiert. Verschiedene klinische Fragebögen operationalisieren die Neigung zu Essstörungen (EDE-Q) und deren mögliche Hintergründe (EDI-2, TOSCA, BSI – 18, IIP, FBek).
Ergebnisse: Die 43% umfassende homo- und bisexuelle Gruppe weist im Vergleich zur heterosexuellen Vergleichsgruppe eine höhere Vulnerabilität auf (d=.54). Mediationsanalysen zeigen, dass die Essstörungsvulnerabilität hauptsächlich durch Probleme mit dem Körper erklärt wird ( R2=.686). Der perfektionistische Umgang mit dem Körper, der bei homosexuellen Männern ebenfalls stärker ausgeprägt ist, moderiert, indem er die Gefahr einer anorektischen Erkrankungsstruktur erhöht.
Diskussion: Die Interpretation generalisiert die Ergebnisse für effeminierte homosexuelle Männer. Beratungs- und Therapieangebote für effeminierte homosexuelle Männer sollen gezielt an der Körperwahrnehmung und dem Perfektionismus arbeiten.
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