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Essstörungen und ihre Risikofaktoren im Hochleistungssport
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Veröffentlicht: | 8. Februar 2012 |
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Hintergrund: Internationale Befunde (wie [1]) belegen, dass Hochleistungssportlerinnen ästhetischer Sportarten eine Risikopopulation für Essstörungen darstellen. Die vorliegende Untersuchung prüft den Risikogruppenstatus und das Risikofaktorenprofil einer Stichprobe deutscher Spitzensportlerinnen aus ästhetischen Sportarten.
Methodik: In einer Querschnittsstudie wurden u.a. zur Olympiavorbereitung 2010 mittels klinischem Interview und Fragebögen die psychische Gesundheit, das Essverhalten und potentielle Risikofaktoren in drei Gruppen erhoben. Daten von Athletinnen ästhetischer Sportarten (n=46) wurden mit zwei Kontrollgruppen, einer altersgematchten Gruppe von Nicht-Athletinnen (n=46) und Ballsportlerinnen (n=62) über multivariate Kovarianzanalysen und non-parametrische Tests verglichen.
Ergebnisse: Signifikant mehr Athletinnen ästhetischer Sportarten (17%) als Ballsportlerinnen (3%, (p<0.05)) und Nicht-Athletinnen (2%; (p<0.05)) litten unter Essstörungen (SKID-I). Im Vergleich zu Ballsportlerinnen maßen Athletinnen ästhetischer Sportarten Figur und Gewicht für den Sport mehr Bedeutung bei (visuelle Analogskalen, (p<0.01)). Sie erlebten einen stärkeren Druck der sportlichen Umwelt bezogen auf Figur/Gewicht (ATH, (p<0.01)) und signifikant häufiger verbale Kritik des Trainers (Community-Based Case Control Study Items (p<0.05)). Im Ausprägungsgrad allgemeiner Risikofaktoren, wie Körperunzufriedenheit (EDI-2 UK) oder Druck, dem gesellschaftlichen Schlankheitsideal zu entsprechen und dessen Internalisierungsgrads (SATAQ) glichen sie Nicht-Athletinnen. Verglichen mit den Kontrollgruppen strebten ästhetische Sportlerinnen eine höhere Gewichtsabnahme (p<0.01) an und zeigten gezügelteres Essverhalten bei stärkerer gedanklicher Fixierung auf Figur/Gewicht (EDI-2 SS, EDE-Q, FEV R; (p<0.05)).
Diskussion: Athletinnen ästhetischer Sportarten leiden signifikant häufiger unter Essstörungen als Athletinnen aus nicht-ästhetischer Sportarten oder Nicht-Athletinnen. Sportspezifische Risikofaktoren bedingen wahrscheinlich das erhöhte Risiko. Dies wird z.Zt. in einer Längsschnittstudie überprüft