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Hippocampusvolumen, Lern- und Gedächtnisfunktionen und Leptinwerte vor und nach der Gewichtsrehabilitation bei jugendlichen Patientinnen mit Anorexia nervosa (Neue Erkenntnisse zu Genetik, Epigenetik und Neurobiologie der Anorexia nervosa)
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Veröffentlicht: | 8. Februar 2012 |
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Hintergrund: Im Rahmen des Untergewichtes bei der Anorexia nervosa treten neben den typischen psychopathologischen Merkmalen eine Vielzahl von hormonellen, neuropsychologischen und hirnmorphologischen Veränderungen auf. Einige sind im Verlauf der Gewichtsrehabilitation reversibel.
Methodik: Leptinwerte im Serum und Lern- und Gedächtnisfunktionen wurden bei 28 weiblichen Jugendlichen mit Anorexia nervosa (AN) nach ICD 10 wurden bei stationärer Aufnahme (T1) und nach Gewichtshabilitation (T2) erhoben. Die Ergebnisse wurden mit denen einer Kontrollgruppe (n=18) verglichen, die hinsichtlich Alter und IQ parallelisiert worden war. Zu den gleichen Zeitpunkten wurde bei je 14 Patientinnen und Kontrollprobandinnen ein strukturelles MRT durchgeführt und volumetrische Veränderungen der Hippokampi erfasst.
Ergebnisse: Es zeigte sich bei den AN-Patientinnen eine signifikante Zunahme der Hippocampus-Volumina im Verlauf, die im Vergleich zur Kontrollgruppe allerdings auch nach der Gewichtsrehabilitation noch leicht vermindert waren. Die Zunahme des hippocampalen Volumens korrelierte mit dem Anstieg der Leptinwerte. Zu T2 ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Leptinwerten und Lern- und Gedächtnisleistungen.
Diskussion: Der Zusammenhang der hormonellen, neuropsychologischen und strukturellen Ergebnisse wird erläutert und mögliche Implikationen für den klinischen Alltag werden aufgezeigt.