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Die Verarbeitung von Bildern von Frauenkörpern bei Jugendlichen mit einer Essstörung – ein mehrdimensionaler Ansatz
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Veröffentlicht: | 8. Februar 2012 |
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Hintergrund: In Studie 1 wurde der Fragestellung nachgegangen, wohin jugendliche Patientinnen mit Essstörungen ihre Aufmerksamkeit beim Betrachten von Körperbildern lenken und wie diese auf zentralnervöser und autonom-vegetativer Ebene verarbeitet werden. Mit einem erweiterten Stimulusmaterial sollen diese Ergebnisse in einer weiteren Studie (Studie 2) überprüft werden.
Methodik: In Studie 1 wurden 16 jugendlichen Patientinnen mit einer Essstörung (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa) und einer Kontrollgruppe gesunder Mädchen (N=25) Bilder von Frauenkörpern unterschiedlicher Kategorien („untergewichtig“, „normalgewichtig“ und „übergewichtig“) präsentiert. Hierbei wurden das Blickverhalten mittels Eye Tracking, die ereignisbezogenen Potentiale im EEG und die autonomen Parameter Herzrate und Hautleitwiderstand untersucht. In Studie 2 wird zusätzlich die Aktivität verschiedener Hirnregionen mittels fMRT gemessen und das Stimulusmaterial, welches an einer Schülerstichprobe (N=37) vorgetestet wurde, auf 5 Kategorien erweitert.
Ergebnisse: In Studie 1 wurde bei Mädchen mit einer Essstörung mittels Eye-Tracking eine erhöhte Aufmerksamkeitslenkung auf die unbekleideten Körperzonen gezeigt. Für Patientinnen mit Anorexia nervosa zeigte sich eine ausgeprägte zentralnervöse Antwort im Sinne eines erhöhten „Late Positive Potential“ für Bilder von untergewichtigen Frauen.
Erste Ergebnisse aus Studie 2 werden auf der Tagung präsentiert.
Diskussion: Die Befunde aus Studie 1 zeigen einen visuellen Aufmerksamkeitsbias jugendlicher Patientinnen mit Essstörungen hinsichtlich Informationen, die Gewicht und Körper betreffen, und eine deutliche zentralnervöse Antwort auf Bilder untergewichtiger Frauen, welche eine erhöhte Salienz und Relevanz hinsichtlich des Belohnungssystems, ähnlich wie bei Untersuchungen mit Suchtkranken, widerspiegeln könnte.