Artikel
Initiative S-O-Ess gegen ungesunde Schlankheitsideale: eine gesellschaftspolitische Initiative zur Primärprävention
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 24. Oktober 2007 |
---|
Gliederung
Text
Nährboden für das Auftreten von Essstörungen sind unrealistische gesellschaftliche Schönheitsideale, die auf übertriebenem Schlankheits- und Jugendkult beruhen. Über Werbebotschaften von Mode, Industrie und Wirtschaft werden ungesunde mediale „Vor-Bilder“ transportiert, die extreme Schlankheit propagieren sowie eine bestimmte Körperästhetik vermitteln und diese mit Anerkennung, Erfolg, Glück und Selbstwert verknüpfen.
Durch Lobbying und enge Zusammenarbeit von Medien, Werbung, Wirtschaft, Mode, Show-Business und Industrie im Verbund mit GesundheitsexpertInnen sollen unrealistische – und somit gesundheitsschädigende – Frauen-Vor-Bilder korrigiert und gesundheitsförderliche Standards etabliert werden. Das Wiener Programm für Frauengesundheit hat die "Initiative S-O-Ess gegen ungesunde Schlankheitsideale" ins Leben gerufen, die unter wichtigen österreichischen Opinion Leadern und Prominenten Bewußtsein für die Problematik schafft. Die Initiative steht unter der Patronanz der Wiener Stadträtin für Gesundheit, Mag. Sonja Wehsely und der Wiener Frauengesundheitsbeauftragten Univ-Prof. Dr. Beate Wimmer-Puchinger. Ziel der Initiative S-O-Ess:
- Lobbying und Sensibilisierung von Opinion-LeaderInnen aus Mode, Werbung, Industrie, Wirtschaft, Medien, Show-Business und Politik gegen ungesunde Frauen-Bilder
- Schaffung von mehr Verantwortungsbewusstsein, soziales Gewissen und Aufmerksamkeit in diesen Branchen
- Planung und Umsetzung neue Initiativen gegen Essstörungen
- Verstärkung des internationalen Trends gegen den übertriebenen Schlankheitskult
Die Initiative wird getragen durch:
- Christina Stürmer, Österreichs erfolgreichste Popsängerin sowie die Topmodels Cordula Reyer und Melanie Scheriau
- Österreischischer Werberat
- Wiener Wirtschaftskammer
- Fachgruppe für Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer
- Starfotografin Inge Prader
- Modelagentur "Wiener Models"
- Modelabel "Jones"
- Modedesigner La Hong
- Österreichischer dm Frauenlauf
- Motivforschungsinstitut Karmasin
Das Symbol der Initiative ist ein zerrissenes Maßband in Form einer Schleife in Anlehnung an das berühmte „Red Ribbon“. Der dazugehörige Slogan „No BODY is perfect“ soll die Abkehr vom übertriebenen Schlankheits- und Körperkult eingeläutet werden. Die Schleife symbolisiert das Ende des übertriebenen und gesundheitsschädigenden Schlankheitswahns. Es steht für Selbstbewusstsein und "Ich darf so bleiben, wie ich bin."
Prävention von Essstörungen muss auch auf gesellschaftlicher Ebene ansetzen. Dazu ist es wichtig, in den Branchen Mode, Medien, Werbung, Show-Business, Wirtschaft und Industrie Bewusstsein für die Problematik von falschen Vor-Bildern zu schaffen und UnterstützerInnen und somit MultiplikatorInnen in diesen Bereichen zu generieren, die weitere UnterstützerInnen und somit MultiplikatorInnen gewinnen. Details: http://www.s-o-ess.at/