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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Intraoperative, Bild-gestützte Drahtmarkierung von kleinen, tief gelegenen Lungenläsionen vor minimal invasiver Resektion (VATS) in einem Hybrid-OP

Meeting Abstract

  • Michael Kostrzewa - Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim, Deutschland
  • Kerim Kara - Universitätsmedizin Mannheim, Fraunhofer Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie, Mannheim, Deutschland
  • Stefan O. Schoenberg - Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim, Deutschland
  • Peter Hohenberger - Universitätsmedizin Mannheim, Sektion für Spezielle Chirurgische Onkologie und Thoraxchirurgie, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Steffen Diehl - Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim, Deutschland
  • Eric Roessner - Universitätsmedizin Mannheim, Sektion für Spezielle Chirurgische Onkologie und Thoraxchirurgie, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch606

doi: 10.3205/16dgch606, urn:nbn:de:0183-16dgch6067

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Kostrzewa et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die minimal invasive Resektion von kleinen, tief im Lungenparenchym gelegenen Läsionen ist häufig aufgrund fehlender Lokalisierbarkeit im Rahmen der Video-assistierten Thorakoskopie (VATS) schwierig. Die räumlich und zeitlich getrennte Drahtmarkierung in einem konventionellen CT ist logistisch aufwendig und durch mögliche Dislokationen fehlerbehaftet. Ziel dieser Studie war die Überprüfung der Machbarkeit und Sicherheit einer intraoperativen, Bild-gestützten Drahtmarkierung dieser Läsionen in einem Hybrid-OP.

Material und Methoden: Indikation zur intraoperativen Drahtmarkierung war die tiefe intrapulmonale Lage einer radiologisch suspekten singulären Läsion. Nach Standard Doppellumenintubationsnarkose VATS Lagerung, Desinfektion und Abdeckung wurde ein Cone-Beam Computertomographie (CBCT, Artis zeego, Siemens Healthcare Sector, Deutschland) zur Markierungsplanung durchgeführt. Hiernach fluoroskopisches und Laser-gesteuertes Einbringen einer Drahtmarkierungsnadel (Somatex Medical Technologies GmbH, Deutschland). Kontrolle der Lage der Drahtmarkierung mittels erneuter CBCT und hiernach Resektion der Läsion mittels VATS. Die Drahtmarkierung diente hierbei der Lokalisierung der Läsion und Orientierung in Hinblick auf die notwendige Resektionstiefe.

Ergebnisse: In sieben Patienten mit jeweils singulären, unklaren Lungenläsionen erfolgte die intraoperative, Bild-gestützte Drahtmarkierung mit gleichzeitiger minimal invasiver Resektion. Histologisch zeigten sich R0 Resektionen mit ausreichendem Sicherheitsabstand von vier Lungenmetastasen (HCC, MM, Anal-Ca, Synovial-Ca). Drei Läsionen entsprachen einem Adenocarcinoma in situ. Der maximale Abstand der Läsionen zur Pleura betrug 32mm bei einem Läsionsdurchmesser von 9,2mm (Volumen 0,3cm3). Die durchschnittliche Dauer für die Drahtmarkierung betrug 49min, die durchschnittliche VATS Dauer 40min.

Schlussfolgerung: Die intraoperative, Bild-gesteuerte Drahtmarkierung mittels eines Roboter basierten CBCT Systems ist sicher und kann die minimal invasive Resektion von kleinen, tiefgelegenen pulmonalen Läsionen ermöglichen (CATS: Computed tomography Assisted Thoracic Surgery). Der logistische Aufwand hierbei ist gegenüber der konventionellen Methode minimiert und eine Drahtdislokation ausgeschlossen.

Abbildung 1 [Abb. 1]