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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Einflussfaktoren für die primäre und sekundäre Offenheit von Dialyseshuntprothesen

Meeting Abstract

  • Georg Schramayer - Chirurgische Klinik Graz, Gefäßchirurgie, Graz, Austria
  • Peter Konstantiniuk - Chirurgische Klinik Graz, Gefäßchirurgie, Graz, Austria
  • Stephan Koter - Chirurgische Klinik Graz, Gefäßchirurgie, Graz, Austria
  • Tina Cohnert - Chirurgische Klinik Graz, Gefäßchirurgie, Graz, Austria

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch552

doi: 10.3205/16dgch552, urn:nbn:de:0183-16dgch5520

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Schramayer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei Fehlen von autologen Venen werden zur Hämodialyse Shuntprothesen implantiert. Ziel dieser Studie ist es, Parameter zu identifizieren, welche primäre und sekundäre Offenheit beeinflussen.

Material und Methoden: Im Zeitraum 12/1998 bis 12/2014 wurden an unserer Abteilung 490 Shuntprothesen implantiert. Die folgenden Parameter wurden in Hinblick auf ihren Einfluss sowohl auf die primary (PP) als auch auf die secondary patency (SP) untersucht: Dialyseinstitut, Geschlecht, Alter, Prothesenmaterial (Gore TW, Gore Propaten, Venaflo, Carboflo…), Prothesenform (tapered vs. non-tapered), Chirurg, Shuntlokalisation (OA-Straight, OA-Loop, UA-Straight, UA-Loop, OS-Loop).

Ergebnisse: Folgende Faktoren hatten in der univariaten Regressionsanalyse einen signifikanten Einfluss auf die primäre patency (in Monaten): Prothesenform (tapered 14,19; non tapered 25,38), Shuntlokalisation (OS-Loop 33,30; OA-straight 24,20). Beide Faktoren blieben in der multivariaten Analyse signifikant.Folgende Faktoren hatten einen signifikanten Einfluss auf die sekundäre patency (in Monaten): Chirurg, Shuntlokalisation (OS-Loop 32,50, OA-straight 23,97). In der multivariaten Analyse blieb lediglich die Shuntlokalisation signifikant.

Schlussfolgerung: Der signifikante Einfluss des Chirurgen in der univariaten Analyse konnte in der multivariaten nicht bestätigt werden. Die signifikant unterschiedlichen Ergebnisse der Operateure werden offensichtlich primär dadurch bedingt, dass manche Operateure um ein Vielfaches mehr an Oberschenkelschleifen implantieren als andere. Derzeit wird der OS-Loop überwiegend dann angewandt, wenn an den oberen Extremitäten keine Shuntmöglichkeit besteht. Aus den Ergebnissen unserer Nachuntersuchung läßt sich ableiten, dass bei schlechtem arteriellen Zustrom an den oberen Extremitäten eher an den unteren Extremitäten ein Loop implantiert werden sollte und nicht eine tapered Prothese an den oberen Extremitäten.