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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Prospektive Studie zur klinischen Evaluation der Veränderung der Körperfettzusammensetzung nach adipositaschirurgischen Eingriffen mittels MRT

Meeting Abstract

  • Anna-Laura Wekerle - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Hannes Götz Kenngott - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Diana Nabers - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Johanna Nattenmüller - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Felix Nickel - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Thomas Bruckner - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Hans-Ulrich Kauczor - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Hans-Peter Meinzer - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Markus Wolfgang Büchler - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Lars Fischer - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch530

doi: 10.3205/16dgch530, urn:nbn:de:0183-16dgch5309

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Wekerle et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: An der Effektivität von Übergewichtseingriffen gibt es keinen begründeten Zweifel mehr. Allerdings ist weitgehend unklar, wie sich die Operation auf die Körperfettzusammensetzung auswirkt. Die vorliegende Studie soll klären, wie sich die Fettmasse und -verteilung innerhalb des Körpers relativ und absolut nach Übergewichtseingriffen verändert.

Material und Methoden: Mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT, 1,5-Tesla-Ganzkörper-Gerät) kann mittels der Dixon Sequenz können 3 Fettkompartimente (subkutanes, viszerales und kardiales Fett) dargestellt werden. Die Auswertung der MRT-Daten erfolgt mittels Medical Imaging Interaction Toolkit (MITK) in der Abteilung der Medizinischen und Biologischen Informatik (MBI) am DKFZ Heidelberg. Die Datenübertragung erfolgt elektronisch durch ein zertifiziertes Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem (PACS) der Firma CHILI. Die statistische Analyse erfolgte mittels Chi-square- und Wilcoxon Test.

Ergebnisse: 31 Patienten (18 Frauen) haben sich präoperativ und 3 Monate nach einer Übergewichtsoperation (9 Schlauchmagenresektion, 6 Magenbypässe) einer MRT Untersuchung unterzogen. Der prozentuale Anteil des subkutanen Fettkompartiments (Mittelwert und Standardabweichung) war mit 81,3% ±7,1 am höchsten gefolgt von viszeralem Fett (17,6% ± 6,5) und kardialem Fett (1,04% ±0,66). Drei Monaten nach Operation kam es zu einer hochsignifikanten Reduktion des Fettanteils in allen 3 Fettkompartimenten (subkutanes, viszerales und kardiales Fett; p<0,001). Die Reduktion des kardialen Fettanteils war bei Männern signifikant höher als bei Frauen (p=0,02). Zwischen Magenschlauchresektion und Magenbypass gab es keine signifikanten Unterschiede in der Reduktion des Fettanteils in den einzelnen Kompartimenten (p>0,1). Auch das Vorhandensein eines Diabetes mellitus (n=6 Patienten mit Diabetes mellitus) hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Reduktion der einzelnen Fettkompartimente.

Schlussfolgerung: Übergewichtsoperationen führen bereits nach 3 Monaten zu einer signifikanten Reduktion des Fettanteils in allen 3 Kompartimenten. Der Verlust an kardialem Fett ist bei Männern signifikanter höher als bei Frauen. Die Art des Eingriffs und das Vorhandensein eines Diabetes hatten keinen Einfluss auf die Reduktion des Fettanteils in den einzelnen Kompartimenten.