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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Netz-Augmentation in Sublay-Technik (GORE® BIO-A®-Netz) nach Stomarückverlagerung als Prophylaxe der Narbenhernie – Postoperative Ergebnisse und Komplikationen

Meeting Abstract

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  • Marsela Ceno - Klinikum-Mittelbaden Baden-Baden, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Baden-Baden, Deutschland
  • Dietmar Paul - Klinikum-Mittelbaden Rastatt, Klinik für Allgemeinchirurgie, Rastatt, Deutschland
  • Dieter Berger - Klinikum-Mittelbaden Baden-Baden, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Baden-Baden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch522

doi: 10.3205/16dgch522, urn:nbn:de:0183-16dgch5220

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Ceno et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: In der Klinik für Chirurgie des Klinikum Mittelbaden Baden-Baden (Prof. Dr. Dieter Berger) wurden in dem Zeitraum 15.11.2010 bis 11.03.2015 an 127 Patienten eine Stomarückverlagerungs-Operation durchgeführt.

Alle 127 Patienten wurden mit einem resorbierbaren synthetischen Netz (GORE® BIO-A®-Netz) in sublay-Technik im Rahmen des Bauchdecken-Inzisionsverschlusses versorgt.

In allen Fällen wurde ein Wundverschluss vorgenommen.Zur Evaluierung der postoperativen Hernienrate, die in der Literatur als häufige Komplikation mit über 30% genannt wird, wurden 126 Patienten in eine prospektive Studie einbezogen.

Material und Methoden: Insgesamt wurden von dem einbezogenen Patientenkollektiv (n=126) 104 Patienten in der Nachuntersuchung erfasst. 72 Patienten wurden klinisch sowie mit bildgebenden Verfahren untersucht, 21 Patienten wurden telefonisch befragt, weil eine Vorstellung zur Nachuntersuchung nicht möglich war und 11 Patienten sind während des Follow-up-Zeitraumes verstorben. Diese wurden anhand der zuvor durchgeführten Untersuchungen laut Krankenakten analysiert.

Die übrigen 22 Patienten wurden auch telefonisch zu dem Zeitpunkt der Nachuntersuchung nicht erreicht.

1 Patient ist aufgrund seiner Komorbiditäten 7 Wochen postoperativ verstorben womit das Einschlusskriterium von minimum 8 Wochen Wartezeit bis zu der Nachuntersuchung nicht erfüllt werden konnte.

Der Nachuntersuchungszeitpunkt beträgt im Median 87 Wochen (8–218 Wochen).

Das Stoma wurde im Median 24 Wochen (3–1501 Wochen) getragen.

Es handelt sich um 54 Frauen und 73 Männer mit einem Altersmedian von 69 Jahren (16–93 Jahren)

Der Median der BMI-Verteilung der einbezogenen Patienten befindet sich bei 25 mit einem Minumum von 15 und einem Maximum von 42.

Ergebnisse: Die Hernienrate der klinisch und sonografisch nachuntersuchten 72 Patienten beträgt n=7 (9,7%).

Die am Telefon befragten 21 Patienten gaben keine lokalen Auffälligkeiten (Vorwölbungen, Schmerzen) an und ließen auch anhand der Aktenlage und Befragung durch den Hausarzt keine Hernierung oder Wundheilungsstörung erkennen (0%).

Unter den verstorbenen 11 Patienten betrug anhand der Aktenrecherche die Hernierung n=1 (9,0%).

Die insgesamt Hernienrate ist somit bei dem untersuchten Kollektiv n= 8/104 mit 8,3 % deutlich niedriger als in der Literatur beschrieben.

Die Rate der perioperativen Wundinfektionen dagegen beträgt n=42/127 (33,0%)

Das Netz musste in 8 Fällen entfernt werden (n=8/42; 19,0%) mit anschließender offener Wundbehandlung.

Schlussfolgerung: Entsprechend der eigenen prospektiven Analyse konnte durch die Anwendung des resorbierbaren synthetischen Netzes (GORE® BIO-A®-Netz) in sublay Technik bei Stomarückverlagerung im Vergleich zu der Literatur eine sehr niedrige Hernienrate verzeichnet werden.

Ein Nachteil könnte in der perioperativen erhöhten Wundinfektrate liegen.

5/8 Hernien wurden nach perioperativem Wundinfekt beobachtet.

Der Zusammenhang zwischen Infekt und Hernie führt zur Nachfolgestudie mit nicht-resorbierbarem Netz.