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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Gallengangsrekonstruktion mittels Umbilikalvene nach laparoskopischer Cholezystektomie

Meeting Abstract

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  • Hagen Rudolph - Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
  • Matthias Berger - Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
  • Joachim Boese-Landgraf - Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch508

doi: 10.3205/16dgch508, urn:nbn:de:0183-16dgch5088

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Rudolph et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Iatrogene Gallengangsverletzungen stellen eine seltene aber schwerwiegende Komplikation nach laparoskopischer Cholezystektomie dar. Führen endoskopische Maßnahmen zur Behebung dieser Läsionen nicht zum Erfolg, muss eine chirurgische Sanierung durchgeführt werden. Die Roux-Y-Hepaticojejunostomie galt bisher als das Standardverfahren zur Rekonstruktion des Gallengangs nach iatrogener Durchtrennung bei laparoskopischer Cholezystektomie. Rund 30 Prozent aller Hepaticojejunostomien entwickeln jedoch im Verlauf eine Stenose und bei 7 Prozent der Patienten entsteht ein cholangiozelluläres Karzinom. Es wurde daher nach alternativen Verfahren gesucht.

Material und Methoden: Im Zeitraum zwischen September 2009 und Oktober 2013 wurde bei 6 konsekutiven Patienten eine iatrogene Gallengangsläsion durch Einsatz der gestielten Umbilikalvene versorgt. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug durchschnittlich 16 Monate. In 3 Fällen wurde die Gallengangsverletzung intraoperativ erkannt und in gleicher Sitzung saniert. In den anderen 3 Fällen erfolgte die Rekonstruktion zwischen dem 4. und dem 7. postoperativen Tag. Dabei wurde die gestielte Umbilikalvene in 4 Fällen als Patch und in 2 Fällen als Interponat verwendet.

Ergebnisse: Bei 2 der 6 Patienten kam es postoperativ zu cholangitischen Komplikationen, welche durch eine passagere endoskopische Dilatationsbehandlung zur Ausheilung gebracht werden konnten. Bei den anderen 4 Patienten traten keine Komplikationen auf.

Schlussfolgerung: Die Verwendung der gestielten Umbilikalvene erweitert das Spektrum der chirurgischen Möglichkeiten zur Behandlung von iatrogenen Gallengangsverletzungen und scheint gegenüber der Hepaticojejunostomie Vorteile in Bezug auf die Entstehung und Therapie von Anastomosenstenosen sowie das Risiko der Entwicklung eines cholangiozellulären Karzinoms zu haben.