gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Peritoneale Lavage beim Magenkarzinom: Prognostische Aussagekraft und Konsequenz – Eine Metaanalyse

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Mathieu Pecqueux - Universitätsklinik Dresden, VTG, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch504

doi: 10.3205/16dgch504, urn:nbn:de:0183-16dgch5040

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Pecqueux.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Magenkrebs zeigt trotz kontinuierlicher Verbesserungen in der Therapie weiterhin Lokalrezidivquoten von 50% sowie peritoneale Rezidivquoten von 17% bei kurativ resezierten fortgeschrittenen Tumorstadien. Insgesamt bleibt die Prognose schlecht mit 5 Jahresüberlebensraten von ca. 30% nach kurativer Resektion. Wir führten eine systematisches Review mit einer Meta-Analyse der vorhandenen Daten durch um zu klären ob freie intraperitoneale Tumorzellen ein erhöhtes Risiko von Tumorrezidiv und schlechtem Überleben darstellt.

Material und Methoden: Multiple Datenbanken wurden im Dezember 2014 nach Studien zur prognostischen Bedeutung von freien intraperitonealen Tumorzellen im Magenkarzinom durchsucht. Darunter Medline, Biosis, Science Citation Index, Embase, CCMed. Hazard Ratios (HR) und 95% Konfidenzintervalle (95%-CI) wurden aus den eingeschlossenen Studien extrahiert. Es wurden Meta-Analysen (Random-Effect Modell) für Gesamtüberleben, Krankheits-freies Überleben und Peritonealrezidiv-freies Überleben berechnet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 64 Studien mit einem kumulativen Patientengut von 12.883 Patienten eingeschlossen. In 35 Studien wurden intraperitoneale Zytologien durchgeführt, in 21 Studien wurden quantitative Echtzeit-Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und in 8 Studien beide Untersuchungen durchgeführt. Unsere Metaanalyse ergab, dass freie intraperitoneale Tumorzellen sowohl in der univariat-Analyse (HR 3.27; 95% CI 2.82 - 3.78) als auch in den multivariaten Analysen (HR 2.45; 95% CI 2.04 - 2.94) signifikant mit einem schlechteren Überleben korrelieren. Patienten mit freien intraperitonealen Tumorzellen haben ein signifikant erhöhtes Risiko von peritonealen Rezidiven in univariaten (4.15; 95% CI 3.10 - 5.57) und multivariaten (3.09; 95% CI 2.02 - 4.71) Analysen. Subgruppenanalysen konnte zeigen, dass dieser Effekt unabhängig von Detektionsmethode, Herkunft der Studien (asiatische oder westliche Länder) sowie Zeitpunkt der Publikation war.

Schlussfolgerung: Freie intraperitoneale Tumorzellen sind mit einem signifikant schlechteren Gesamtüberleben sowie einer signifikant erhöhten peritonealen Rezidivrate in Magenkarzinomen assoziiert.

Abbildung 1 [Abb. 1]