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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Minimal-invasive Trichterbrustkorrektur nach Nuss im Erwachsenenalter – Sind für optimale Ergebnisse zusätzliche Maßnahmen erforderlich?

Meeting Abstract

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  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland
  • Philipp Schnorr - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland
  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch457

doi: 10.3205/16dgch457, urn:nbn:de:0183-16dgch4579

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Methode der Trichterburstkorrektur nach Nuss ist für Patienten im Kinder- und Jugendalter entwickelt worden und beruht auf der juvenilen Flexibilität des knöchernen Brustkorbs. Im Erwachsenenalter ist die Methode wegen schlechterer Ergebnisse umstritten.

Material und Methoden: Für Erwachsene und ausgewachsene Jugendliche mit einer symptomatischen Trichterbrustdeformität wurde die Methode nach Nuss modifiziert und weitere minimal-invasive Maßnahmen durchgeführt. Es wurde jeweils nur ein Bügel unter thorakoskopischer Sicht von beiden Seiten platziert. Lag eine schwere asymmetrische Form vor oder zeigte sich intraoperativ nach der Bügel-Implantation nur eine unzureichende Aufhebung der Deformität, wurden über die minimal-invasiven Zugänge zusätzliche Maßnahmen durchgeführt. Nach Abhebung des prästernalen Muskel- und Weichteilgewebes beidseits konnte über die minimalinvasiven Zugänge eine partielle Durchtrennung des Brustbeins auf Höhe des 2. oder 3. ICR und eine mehrfache Einkerbung der knorpeligen parasternalen, kaudalen Rippen erfolgen.

Ergebnisse: In den vergangenen 6 Jahren wurden bei dem ausgewachsenen Patientenkollektiv mit einem Durchschnittsalter von 20 (15-33) Jahren insgesamt 17 Korrekturen (3 weiblich) minimal-invasiv durchgeführt. Der durchschnittliche Haller-Index betrug 4,2 (2,9-6,1). Insgesamt war bei 10 von 17 Patienten (59%) eine Modifikation mit Maßnahmen in minimal-invasiver Technik am Sternum und den Rippen erforderlich. Dies waren junge Patienten mit ausgeprägtem, asymmetrischem Befund und die Mehrzahl der Erwachsenen. Alle Operationen konnten erfolgreich ohne intraoperative oder postoperative Komplikationen durchgeführt werden. Postoperativ zeigte sich auch in der Gruppe mit Modifikation ein exzellentes kosmetisches und funktionelles Ergebnis.

Schlussfolgerung: Durch die spezifische und individuelle Modifikation der OP-Methode nach Nuss bei ausgewachsenen Patienten konnte unter Einhaltung einer minimal-invasiven Technik auch in schwierigen Fällen ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.