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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Langzeitergebnisse der Hybridtherapie zur Behandlung von Pathologien des proximalen Aortenbogens (Zone 0/1)

Meeting Abstract

  • Bernhard Dorweiler - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Katharina Epp - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Marwan Youssef - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Ernst Weigang - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Ahmad Abugameh - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Christian-Friedrich Vahl - Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Sektion Gefäßchirurgie, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch436

doi: 10.3205/16dgch436, urn:nbn:de:0183-16dgch4363

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Dorweiler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Evaluation der Langzeitergebnisse nach Hybridtherapie (supraaortales Debranching TEVAR) von Aortenbogenpathologien im Vergleich zum offenen Aortenbogenersatz.

Material und Methoden: Zwischen 2006 und 2013 wurde an unserer Klinik bei insgesamt 27 Patienten eine Hybridtherapie von Aortenbogenpathologien der Zone 0/1 durchgeführt. Für diese Studie wurde ein Vergleichskollektiv von 33 im gleichen Zeitraum durchgeführten offenen Aortenbogeneingriffe herangezogen und im Sinne einer retrospektiven Analyse ausgewertet. Die Hybridtherapie bestand in supraaortalem Debranching (via Sternotomie) mit zeitversetzter TEVAR. Der offene Aortenbogenersatz wurde mittels hypothermem Kreislaufarrest durchgeführt.

Ergebnisse: Beide Gruppen waren bzgl. Alter, Geschlecht und Risikofaktoren vergleichbar, jedoch war die Komorbidität (Euro-Score, Nierenfunktion, pulmonale Funktion) in der Hybridgruppe erhöht. In der offenen Gruppe wurden mehrheitlich Typ-A-Dissektionen behandelt, während in der Hybridgruppe degenerative Aneurysmen überwogen. Die 30-Tage-Mortalität betrug in beiden Gruppen jeweils 15%. Bei den elektiv durchgeführten Eingriffen betrug die Mortalität 6%, während sie bei nicht-elektiven Eingriffen bei 24% lag. Die Kaplan-Meier-Analyse zeigte in der Gesamtgruppe ein vergleichbares Überleben von 66% für die offene bzw. 74% für die Hybridtherapie nach 4 Jahren. Postoperativ traten neurologische Ereignisse (TIA/Apoplex) bei 21% in der offenen Gruppe und 4% in der Hybridgruppe auf, wobei nur in der offenen Gruppe bei 5 Patienten (15%) permanente Defizite (Apoplex) zu verzeichnen waren.

Schlussfolgerung: Die Hybridtherapie von Aortenbogenerkrankungen ist in unserer Studie mit einer vergleichbaren Invasivität und Überlebensrate wie der offene Ersatz vergesellschaftet. Die Hybridtherapie bietet bei erhöhter Komorbidität der Patienten allerdings ein signifikant besseres neurologisches Outcome. Diese Ergebnisse können zur Beurteilung der Effektivität der nun zusätzlich verfügbaren total-endovaskulären Behandlung herangezogen werden.