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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Erweiterte VATS-Lobektomie zur Behandlung eines T4 Pancoast Tumors in einem interdisziplinären Setting

Meeting Abstract

  • Ahmad Baderkhan - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax- und Endokrine Chirurgie, Minden, Deutschland
  • Ewald Häring - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Minden, Deutschland
  • Ulrich Knappe - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Klinik für Neurochirurgie, Minden, Deutschland
  • Nandor Pataki - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax- und Endokrine Chirurgie, Minden, Deutschland
  • Berthold Gerdes - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax- und Endokrine Chirurgie, Minden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch356

doi: 10.3205/16dgch356, urn:nbn:de:0183-16dgch3569

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Baderkhan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein Pancoast Tumor ist ein peripheres Karzinom der Lungenspitze mit häufiger Infiltration der Thoraxwand und der Wirbelsäule und stellt im Rahmen des multimodalen Therapiekonzeptes eine Herausforderung an den Chirurgen dar.

Material und Methoden: Eine 51 jährige Patientin stellte sich wegen seit 3 Monaten bestehender Armschmerzen links vor. Sie hatte nach 30 Pack Years vor 4 Jahren aufgehört zu rauchen. Begleiterkrankungen lagen nicht vor. Die Patientin benötigte 3 verschiedene Analgetika um die Schmerzen zu kontrollieren. Eine computertomographisch gesteuerte Biopsie wies ein azinäres Adenokarzinom des linken Lungenoberlappens mit Involvierung der Brustwirbelkörper (BWK) 1 bis 3, sowie der 2. Rippe nach. Nach der neoadjuvanten Radio-/Chemotherapie erfolgte die interdisziplinäre Planung der chirurgischen Resektion. Das operative Konzept umfasste ein mikrochirurgisches dorsales release mit sagittaler Teilresektion der BWK 1-3 und Rhizotomie TH1 und 2 unter Mitresektion der 2. Rippe mit anschließender videoassistierter thorakoskopischer (VATS) Lobektomie.

Ergebnisse: Der erste Teil wurde in Bauchlage von unseren Neuro- und Wirbelsäulenchirurgen durchgeführt, die Komplettierung des Eingriffs erfolgte durch eine VATS-Lobektomie mit systematischer Lymphadenektomie über einen anterioren Zugang und eine extrapleurale Resektion des gelösten Knochenblocks. Die Bergung des en-bloc Präparates erfolgte dann über den VATS Zugang im 3. ICR. Der stationäre Aufenthalt erstreckte sich über 10 Tage, bedingt durch Schmerzen der Patientin am dorsalen Zugang. Die Thoraxdrainage wurde am 1. postoperativen Tag gezogen. Die histologische Untersuchung konnte keinen vitalen Rest des vorbefundeten G2 Adenokarzinoms nachweisen.

Schlussfolgerung: Dieser Fall zeigt, dass Patienten von dem minimal invasiven Zugang auch bei der erweiterten Resektion eines Pancoast Tumors bei vorhandener interdisziplinärer chirurgischer Expertise profitieren können.