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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Posttraumatische Belastungsstörung Symptome nach elektiver Wirbelsäulenchirurgie. Ist die Operation wirklich die Ursache?

Meeting Abstract

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  • Ehab Shiban - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Neurochirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch325

doi: 10.3205/16dgch325, urn:nbn:de:0183-16dgch3252

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Shiban.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Es wurde vor kurzem berichtet, dass 20% der Patienten nach elektiver Wirbelsäulenchirurgie posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD) aufweisen. Das Auftreten dieser PTSD-Symptome war zudem mit einem reduzierten klinischen Ergebnis verbunden. Allerdings, werden PTSD Symptome bei 10% der Allgemeinbevölkerung beobachtet. Ziel dieser Studie ist es, die Inzidenz von PTSD vor und nach Wirbelsäuleneingriffen und somit dessen Einfluss auf die klinischen Ergebnisse zu analysieren.

Material und Methoden: Es wurde eine prospektive Studie bei Patienten nach elektiver Wirbelsäulenchirurgie durchgeführt. Die Patienten wurden auf PTSD evaluiert. Dies wurde mit dem PTSS-Score durchgeführt, welcher einmal präoperativ und drei Monate nach der Operation bestimmt wurde. Zusätzlich wurden SF36 physischen Composite-Score (PCS), Oswestry Disability Index (ODI) sowie die visuellen Analogskala (VAS) für Schmerz präoperativ und drei Monate nach der Operation erhoben. Es wurden die Häufigkeit und der Einfluss von PTSD-Symptomen hinsichtlich der klinischen Ergebnisse untersucht.

Ergebnisse: 144 Patienten erfüllten alle Einschlusskriterien. 78 Patienten waren männlich (54.2%); Das Durchschnittsalter betrug 59.5 Jahre. Die PTSD Symptome wurden bei 59 Patienten (41%) vor der Operation beobachtet. Allerdings hatten nur 32 Patienten (22.2%) nach drei Monaten postoperativ immer noch pathologische PTSS Werte. Nur 6 Patienten (4.1%) entwickelten PTSD-Symptome nach der Operation. PTSD war mit einem schlechteren klinischen Ergebnis vor der Operation assoziiert (ODI: 18.45 vs. 43.16, p = 0.000). Es gab auch statistisch signifikanten Unterschiede in dem mittleren SF36 PCS-Score (p = 0.000) und in der VAS für Schmerzen (P = 0.000) zwischen den beiden Gruppen. Patienten mit PTSD hatten auch drei Monaten postoperativ ein schlechteres klinisches Ergebnis (ODI: 10.89 vs 28.43, p = 0.000; VAS: 11 vs 4.26, p = 0.000) und SF36 PCS score (p = 0.000).

Schlussfolgerung: PTSD-Symptome sind mit einem schlechteren Ergebnis nach elektiven Wirbelsäulenchirurgie assoziieret. Die Mehrheit der Patienten mit PTSD Symptomen hatten diese bereits vor der Operation und nur wenige entwickelten PTSD-Symptomen nach der Operation.