gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Transsektoraler Pfad für die operative Versorgung von Wirbelsäulenpatienten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Horst Poimann - MVZ für Neurochirurgie und Rehabilitive Medizin, Neurochirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Gabriele Schuster - MVZ für Neurochirurgie und Rehabilitive Medizin, Neurochirurgie, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch268

doi: 10.3205/16dgch268, urn:nbn:de:0183-16dgch2682

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Poimann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Bei einer operativen Wirbelsäulenbehandlung stellt die sektorale Trennung in ambulante Versorgung, stationäre Versorgung und Rehabilitation ein Problem dar. Entstehende Wartezeiten aufgrund von Schnittstellenproblematiken mit verspätetem, verzögertem Behandlungsbeginn in Kombination mit Informationsverlust führen zu einer längeren Behandlung und einem qualitativ stark verbesserungswürdigen Gesamtkonzept.

Nach Porter/Teisberg [1] findet eine effektive, hochwertige Behandlung mit Mehrwert für den Patienten in einer transsektoralen Versorgung mit klarer Verantwortlichkeit in einer Hand von Beginn der Behandlung bis zur Wiedereingliederung statt.

Material und Methoden: Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des Freistaats Bayern förderte die Etablierung eines IT-gestützten, transsektoralen Behandlungspfades für degenerative Wirbelsäulenerkrankungen mit operativer Behandlungsnotwendigkeit, vom orthopädischen Erstbehandler über die neurochirurgische Versorgung und den klinisch-stationären Aufenthalt mit anschließender Rehabilitation bis zur Reintegration in den Arbeitsprozess durch den orthopädischen Erstbehandler.

Alle beteiligten Behandlern können zu jedem beliebigen Zeitpunkt den aktuellen Behandlungsfortschritt mit den relevanten Behandlungsdaten abrufen.

Zu Beginn des Projektes in 2014 wurden von 30 Patienten relevante Basisdaten erhoben.

Die Ziele des Projekts Ende 2015 sind eine verbesserte Flussrate der Patienten mit verkürzter Behandlungszeit, erhöhte Zufriedenheit der Patienten und verbessertes medizinisches Outcome, höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter in den beteiligten Organisationen, sowie eine Bewertung der Organisation in Bezug auf ihre Performance inkl. wirtschaftlicher Kennzahlen.

Ergebnisse: Zum jetzigen Zeitpunkt, (30.09.2015) ist die Entwicklung des elektronischen Dokumentationssystems abgeschlossen. 15 Praxen und Kliniken, sowie 428 Patienten haben sich eingeschrieben und haben den Pfad durchlaufen. Erste Ergebnisse belegen die gute Anwendbarkeit des Pfades durch die Behandler. Verbesserungsprojekte konnten initiiert werden. Eine abschließende statistische Auswertung erfolgt im Januar 2016 mit Darstellung der Ergebnisse.

Schlussfolgerung: Der unmittelbare Zugriff auf Patientendaten in einem transsektoralen Behandlungsansatz für die operative Versorgung von degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen rund um die Uhr verspricht eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse auf verschiedenen Ebenen: verbessertes klinisches Ergebnis, höhere Zufriedenheit von Patienten und Mitarbeitern, kürzere Behandlungszyklen und glattere organisatorische Abläufe. Damit werden vorhandene Ressourcen ökonomischer genutzt und die Qualität der Versorgung steigt.


Literatur

1.
Porter M, Teisberg E. Redefining healthcare creating a value-based competition on results. Boston: Harvard Business School Publishing; 2006.
2.
Poimann H. Sektorenübergreifende Versorgung von Wirbelsäulenpatienten. ZANCH. 2010;(3):12-6.
3.
Poimann H, Schuster G. Transsektorale Pfade für neurochirurgische Versorgung von Patienten mit degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen. ZANCH. 2015;(1):22-9.