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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Der Omega-Loop Magenbypass: mehr als nur eine Option!

Meeting Abstract

  • Oliver Scheffel - Sana Klinikum Offenbach, Klinik für Adipositas- und metabolische Chirurgie, Offenbach am Main, Deutschland
  • Rudolf Weiner - Sana Klinikum Offenbach, Klinik für Adipositas- und metabolische Chirurgie, Offenbach am Main, Deutschland
  • Sophia Theodoridou - Sana Klinikum Offenbach, Klinik für Adipositas- und metabolische Chirurgie, Offenbach am Main, Deutschland
  • Sonja Chiappetta - Sana Klinikum Offenbach, Klinik für Adipositas- und metabolische Chirurgie, Offenbach am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch172

doi: 10.3205/16dgch172, urn:nbn:de:0183-16dgch1725

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Scheffel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Omega-Loop Magenbypass (OLGB, B-II, Mini-Bypass) fristet neben dem Roux-Y-Magenbypass (RNYGB) in der metabolischen Chirurgie seit Jahren ein Nischendasein. Technisch einfacher und womöglich ungefährlicher bei vergleichbaren oder besseren Ergebnissen hinsichtlich Gewichtsverlust und metabolischen Effekten ist der OLGB bis dato dennoch nur Option für ein ausgewähltes Kollektiv und wird kritisch diskutiert.

Seit Oktober 2014 wurden in der eigenen Klinik (Stand August 2015) 150 Roux-Y- und 61 Omega-Loop Magenbypässe durchgeführt. Unsere 5-Jahres-Zahlen aus 2011 (1861 RNYGB, 47 OLGB) demonstrieren den steigenden Anteil des OLGB am Patientenkollektiv (2011: 2,5%; 2015: 29%). Ziel der aktuellen Studie ist der Vergleich der beiden Operationsmethoden bezüglich Effektivität, Effizienz und Sicherheit.

Material und Methoden: Seit Oktober 2014 wurden in der eigenen Klinik (Stand August 2015) 150 Roux-Y- und 61 Omega-Loop Magenbypässe durchgeführt. Unsere 5-Jahres-Zahlen aus 2011 (1861 RNYGB, 47 OLGB) demonstrieren den steigenden Anteil des OLGB am Patientenkollektiv (2011: 2,5%; 2015: 29%). Ziel der aktuellen Studie ist der Vergleich der beiden Operationsmethoden bezüglich Effektivität, Effizienz und Sicherheit.

Ergebnisse: Der mittlere präoperative BMI betrug beim OLGB 49,6 kg/m2, beim RNYGB 44,9 kg/m2. Das Ausgangsgewicht lag beim OLGB bei 148 kg, beim RNYGB bei 127 kg.

Im Mittel wurde der OLGB in 65,3 min (35min-215min), der RNYGB in 83,9 min (41min-195min) operiert. 22 Patienten der OLGB-Gruppe litten präoperativ unter einem Diabetes mellitus Typ 2 (36%), in der RNYGB-Gruppe gab es 41 Typ 2 Diabetiker (27,3%).

Die Komplikationsrate innerhalb des ersten Monats betrug beim OLGB 3,4%, beim RNYGB 6%.

In der 3-Monats Nachsorge reduzierte sich der mittlere BMI nach OLGB auf 37,3 kg/ m2, nach 1 Jahr auf 32 kg/m2. Nach 3 Monaten RNYGB zeigte sich ein mittlerer BMI von 38,2 kg/m2, nach 1 Jahr 34 kg/m2.

Eine Komplettremission des Diabetes Typ 2 war nach OLGB (initial mittlerer HbA1c 7,7%) nach 3 Monaten bei 66%, nach 12 Monaten bei 60% zu verzeichnen. Nach RNYGB (initial mittlerer HbA1c 7,8%) zeigte sich nach 3 Monaten bei 60%, nach 12 Monaten bei 56% eine Komplettremission.

Schlussfolgerung: Der OLGB ist eine echte Alternative zum RNYGB. Ein regelmäßiges Follow, die Substitution der Vitamine und Spurenelemente, die Einnahme von Säureblockern und das Vermeiden ulzerogener Noxen sind essentiell für eine erfolgreiche Therapie. Sind diese Voraussetzungen gegeben, handelt es sich beim OLGB im Vergleich zum RNYGB um eine Operation mit geringerer perioperativer Morbidität bei kürzerer Operationszeit, stärkerer Gewichtsreduktion und vergleichbaren positiven Effekten auf das metabolische Syndrom. Die geringere Komplexität des Eingiffs erlaubt die Operation auch bei hohem BMI. Die entsprechende Operationstechnik (Anastomosenanlage, Pouchkonfiguration) reduziert bzw. verhindert Komplikationen wie das Afferent Loop Syndrom, den biliären Reflux oder das Dumping Syndrom und durch die malabsorptive Komponente erfolgt eine schnellere und stabilere Gewichtsreduktion.