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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Laparoskopische versus offene restaurative Proktokolektomie: Einfluss auf die Langzeitlebensqualität sowie des Intervalls zur Rückverlagerung des protektiven Ileostomas

Meeting Abstract

  • Charlotte Hauser - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel
  • Yasemin Thomsen - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel
  • Alexander Bernsmeier - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel
  • Clemens Schafmayer - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel
  • Jürgen Tepel - Klinikum Osnabrück, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Osnabrück
  • Thomas Becker - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel
  • Jan-Hendrik Egberts - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch527

doi: 10.3205/14dgch527, urn:nbn:de:0183-14dgch5272

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Hauser et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die restaurative Proktokolektomie mit Anlage einer ileopouchanalaer Anastomose (IPAA) ist die Standardtherapie bei der therapierefraktären Colitis ulcerosa sowie Dysplasienachweis. Dieses Operationsverfahren wird heutzutage in laparoskopischer und auch SILS Technik durchgeführt. Die Implementierung dieses Verfahrens erfolgte in unserer Klinik anhand eines schrittweisen Überganges (offen, laparoskopisch begonnen und geplant konvertiert, komplett laparoskopisch). In dieser Studie wurde der Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten sowie auf den Zeitpunkt der Erlangung der Darmkontinuität (Rückverlagerung des Stomas) in Abhängigkeit vom Operationsverfahren untersucht.

Material und Methoden: Neben der Untersuchung der klinischen Daten von Patienten, die sich einer IPAA unterzogen, wurden zusätzlich die Lebensqualität mit dem EORTC QLQ-C30 Kernfragebogen und einem diagnosespezifischen Zusatzmodul untersucht. Zusätzlich wurde der Zeitpunkt bis zur Rückverlagerung des protektiven Ileostomas bestimmt.

Ergebnisse: Von 101 Patienten (Zeitraum 2003-2012) wurden 40 komplett laparoskopisch, 22 geplant konvertiert (laparoskopisch- offen) und 32 konventionell offen proktokolektomiert. Bei 7 Patienten war eine nicht geplante Konversion notwendig. Die OP Zeiten der komplett laparoskopischen Ops war um 43 Min kürzer (p<0,002) als die offene OP Zeiten und um 80 min kürzer als die geplant-konvertierten (p<0,001). Die ungeplant konvertierten Operationen dauerten im 34 Minuten länger. Hinsichtlich der Morbidität und Mortalität gab es keine signifikanten Unterschiede. Die Rückverlagerung des protektiven Ileostomas konnte median nach 69 (laparoskopisch), 79 (geplant konvertiert), 91 ungeplant konvertiert) sowie 142 Tagen nach offener OP Technik rückverlegt werden (p<0,002).

Hinsichtlich der Lebensqualität gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Operationsverfahren im Langzeitverlauf (medianer follow up 4,7 Jahre). Jedoch waren die Patienten im Verglich zur Normalbevölkerung hinsichtlich der Lebensqualität signifikant beeinträchtigt mit den größten Unterschieden der Funktionscores im Item „social Function“ und „finanzielle Schwierigkeiten“ und der Funktionscores „Diarrhoe“ und „Schlaflosigkeit“.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Proktokolektomie ist ein sicheres OP Verfahren mit gleicher Morbidität im Vergleich zum offenen Verfahren. Die schrittweise Implementierung dieser Technik konnte ohne Erhöhung der Morbidität erreicht werden.

Hinsichtlich der Langzeit-Lebensqualität ergeben sich keine signifikante Unterschiede, jedoch ist kann eine schnellere Darmkontinuität und Rekonvaleszenz der Patienten durch die Laparoskopie erreicht werden.