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Frühkarzinome des ösophagogastralen Übergangs: Vergleich der Lebensqualität nach Merendino-Operation und Ivor Lewis-Ösophagektomie
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Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
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Einleitung: Die Therapie von Frühkarzinomen des ösophagogastralen Übergangs ist umstritten. Neben endoskopischen Verfahren werden limitierte chirurgische Lösungen wie die Merendino-Operation aber auch die radikale Ösophagektomie diskutiert. Der Einfluß dieser Verfahren auf die postoperative Lebensqualität (LQ) ist bisher nur unzureichend untersucht.
Material und Methoden: 59 Patienten mit Frühkarzinom der Speiseröhre nach Ivor Lewis Ösophagektomie und 5 Patienten nach Jejunuminterposition nach Merendino (Frühkarzinom n=4, peptische Stenose n=1) wurden anhand standardisierter Fragebögen zur allgemeinen (EORTC QLQ-C 30) und organspezifischen (EORTC OES-18) LQ befragt. Follow-up, Alters- und Geschlechtsverteilung waren in beiden Gruppen vergleichbar. Aus 48 Fragen wurden Scores zur Objektivierung der gefühlten Gesundheit, der körperlichen Funktionsfähigkeit und der spezifischen Symptome berechnet. Die Patientendaten wurden mit denen einer gesunden Referenzpopulation (n=50) verglichen.
Ergebnisse: Kein Patient war asymptomatisch. Der allgemeine Gesundheitsscore (Mittelwert ± Standardabweichung) war 60.3±20.8 nach Ösophagektomie, 58.3±16.7 nach Merendino-OP und 74.0±22.6 in der Referenzgruppe (p=0.01). Ösophagektomierte Patienten klagten signifikant häufiger über Diarrhoe als Merendino-Patienten (p=0.03). Ansonsten fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Patientengruppen für die allgemeinen und organspezifischen Funktions- und Symptomscores.
Schlussfolgerung: Die LQ nach Ivor Lewis Ösophagektomie und Jejunuminterposition nach Merendino ist im wesentlichen vergleichbar. Die Verfahrenswahl zur chirurgischen Therapie von Frühkarzinomen des ösophagogastralen Übergangs kann somit nicht durch die zu erwartende postoperative Lebensqualität beeinflusst werden.