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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Explantation von NeuraGen-Nervenkonduits und deren histologischen Charakteristika

Meeting Abstract

  • Mariana-Eirini Liodaki - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Sektion Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Lübeck
  • Ingeborg Bos - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Sektion Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Lübeck
  • Frank Siemers - BG Klinik Bergmannstrost, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Brandverletztenzentrum, Halle
  • F. Stang - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Sektion Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Lübeck
  • P. Mailänder - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Sektion Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch520

doi: 10.3205/14dgch520, urn:nbn:de:0183-14dgch5209

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Liodaki et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Verletzungen peripherer Nerven werden regelmäßig in der handchirurgischen Notfallversorgung angetroffen. Bei Nervendefekten hat sich in den letzten Jahren neben dem autologen Nerventransplantat das NeuraGen-Nervenröhrchen der Firma Integra etabliert. Wir beschreiben die histologischen Veränderungen nach Nervenröhrchentransplantation im humanen Modell, nachdem hierzu nur tierexperimentelle Daten vorliegen.

Material und Methoden: Während unserer 8-jährigen Erfahrung mit dem NeuraGen-Nervenröhrchen wurde bei 4 Patienten (Alter 14-45) bei ausgebliebener Nervenregeneration nach Nervenröhrchen-Implantation die Explantation des Röhrchens nach 6-17 Monaten mit gleichzeitiger autologer Nerventransplantation durchgeführt. Es erfolgte die histologische Aufarbeitung.

Ergebnisse: Bei 3 von 4 Patienten bestand intraoperativ ein unauffälliger Befund mit narbigen Veränderungen, die histologisch mit dem typischen Bild eines Narbenneuroms ohne Fremdkörperreaktion korrelierten. Nur bei einem Patienten konnte intraoperativ ein Reizzustand beobachtet werden, der ebenfalls histologisch einer inflammatorischen Reaktion/ Fremdkörperreaktion entsprach

Schlussfolgerung: Histologie Befunde von explantierten NeuraGen-Nervenkonduits sind bis jetzt in der Literatur nur in tierexperimentellen Studien zitiert. Allerdings ist der tierische Metabolismus nur bedingt mit dem humanen Organismus vergleichbar und in keiner dieser Studien wurde auf die Tendenz zur Narbenneurombildung hingewiesen. Eine vermehrte Vernarbung könnte als Folge einer abgelaufenen Fremdkörperreaktion gewertet werden, die in ihrer Akutphase mit einer Inflammation einhergeht, die wiederum höchst kompromittierend für eine geordnete Nervenregeneration ist.