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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Erste Langzeitergebnisse nach „in-situ Split“ (ISS) Leberresektion

Meeting Abstract

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  • Sven Arke Lang - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg
  • Martin Loss - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg
  • Gabriel Glockzin - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg
  • Hans Jürgen Schlitt - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch512

doi: 10.3205/14dgch512, urn:nbn:de:0183-14dgch5127

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Lang et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei primären Lebertumoren und Lebermetastasen ist die Resektion oftmals die einzige potentiell kurative Therapieoption. Ausgedehnte Resektion sind jedoch oftmals aufgrund eines zu geringen postoperativen Leberrestvolumens mit der Gefahr des Leberversagens assoziiert („small-for-size“ Syndrom). Um dies zu vermeiden, bietet die Strategie der „in-situ Split“ (ISS) Leberresektion eine neue, zweizeitige Behandlungsoption zur Vergrößerung des Leberrestvolumens (Seg. II/III) innerhalb weniger Tage. Erste Erfahrungen mit dieser Strategie wurden mittlerweile von verschiedenen Gruppen publiziert, bislang existieren jedoch keine Langzeitdaten nach ISS Leberresektion.

Material und Methoden: Daten der Patienten nach ISS Leberresektion in der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) zwischen 2007 und 2012 wurden analysiert. Erfasst wurden demographische Daten (Alter, Geschlecht), Größenzunahmen des links-lateralen Leberlappens und Zeitraum bis zur Komplettierungsoperation. Die Nachbeobachtung (Gesamtüberleben, krankheitsfreies Überleben) erfolgte entweder anhand der Unterlagen des UKR, durch Anfrage beim lokalen Tumorzentrum und/oder beim behandelnden Hausarzt.

Ergebnisse: Zwischen 2007 und 2012 wurde eine ISS Leberresektion am UKR bei 14 Patienten durchgeführt. Patienten, die während des stationären Aufenthaltes verstarben (n=2) oder postoperativ nicht nachverfolgt werden konnten ("lost to follow up", n=1), wurden ausgeschlossen. Bei 11 Patienten lag eine komplette Nachbeobachtung vor. Hierunter befanden sich je 1 Patient mit Klatskintumor, HCC, CCC und malignem Paragangliom, 2 Patienten mit Lebermetastasen bei Zervix-CA sowie 5 Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen. Durch den ISS konnte eine Größenzunahme der Segmente II/III um durchschnittlich 68,2% (Median 70,4%) innerhalb von 10,7 Tagen (Median: 10 Tage) erreicht werden. Die mediane Nachbeobachtungszeit belief sich auf 32,2 Monate. Das krankheitsfreie Überleben konnte mit 13,4 Monaten berechnet werden. Das Gesamtüberleben nach ISS betrug im Median 41,7 Monate (3-Jahres Überlebensrate: 56,1%).

Schlussfolgerung: Die ISS Leberresektion stellt eine aggressive, zweizeitige Behandlungsstrategie dar, die trotz ausgedehntem Tumorbefall der Leber bei selektionierten Patienten zu einer Prognoseverbesserung führt. Weitere Untersuchungen sind jedoch notwendig, um die Patientenkollektive zu identifizieren, die von der Strategie der ISS Leberresektion am meisten profitieren können.