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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Langzeitergebnisse nach Implantation einer Endoprothese bei Schenkelhalsfraktur im Alter

Meeting Abstract

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  • Axel Prokop - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen
  • Robert Dolezych - Klinikverbund Südwest, Medizincontrolling, Sindelfingen
  • Marc Chmielnicki - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch501

doi: 10.3205/14dgch501, urn:nbn:de:0183-14dgch5015

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Prokop et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei Schenkelhalsfrakturen Pauwels II und III ist die endoprothetische Versorgung beim alten Menschen die Therapie der ersten Wahl. UInbehandelt versterben die Patienten.

Fragestellung: Wie sind die Langzeitverläufe der operierten Patienten?

Material und Methoden: Wir haben in unserer Klinik vom 1.1.2007 bis 31.12.2010 219 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 83,5 Jahren, die von der AOK versichert waren, mit dislozierten Schenkelhalsfrakturen operiert. Damit gehörten wir zu den Häusern mit den am meisten eingeschlossenen Patienten und lagen in der 97. Perzentile aller Krankenhäuser. Durch die AOK konnten alle Krankendaten der Patienten nach der Entlassung sowie stationäre Folgebehandlungen und die 1 Jahressterblichkeit retrospektiv mit 100% follow up zur Verfügung gestellt werden.

Ergebnisse: Frauen waren mit 77% häufiger betroffen. 19% der Patienten hatten begleitend einen PCCL von 3 und 44% von 4 Punkten. 19% litten unter Herzinsuffizienz, 23% an Diabetes und 19% an Niereninsuffizienz. Die präoperative Verweildauer betrug im Mittel 1 Tag. Es wurden in 81% Duokopfprothesen und in 19% Vollprothesen eingesetzt. Die durchschnittliche Schnitt-Naht-Zeit betrug 53 Minuten. Die mittlere stationäre Verweildauer betrug 13 Tage. 71% der Patienten konnten bei Entlassung selbstständig gehen. Von den übrigen Patienten konnten bereits 2/3 vor der Fraktur bereits nicht mehr selbstständig gehen. Die Krankenhausletalität betrug 6% (Bundesdurchschnitt 8,1%), die 30- und 90-Tagesletalitäten betrugen 6% und 16,3%. Innerhalb eines Jahres waren 22,2% der Patienten verstorben (Bundesdurchschnitt 26,8%). Bei den Bürgern in Baden Württemberg besteht laut statistischem Bundesamt die Wahrscheinlichkeit im Alter von 83,5 Jahre innerhalb eines Jahres natürlicherweise zu versterben von 7,1%. 11 Patienten wurden wegen Operation auf der Gegenseite (6x) oder einer periprothetischer Fraktur (4x) wieder stationär behandelt. 54,6% der Patienten wurden innerhalb eines Jahres wegen anderer Leiden im Krankenhaus stationär therapiert (Bundesdurchschnitt 53,8%).

Schlussfolgerung: Die endoprothetische Versorgung dislozierter Schenkelhalsfrakturen ist ein sicheres und häufiges Verfahren. Die Patienten sind aber alt und vorerkrankt. Trotz in den letzten Jahren gesenkter Krankenhausletalität ist das Risiko innerhalb eines Jahres zu versterben, mehr als doppelt so hoch wie bei einem unverletzten Patienten im gleichen Alter.