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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Lokalrezdive und „cell-seeding“ nach der Resektion benigner Phäochromocytome und Paragangliome

Meeting Abstract

  • Florian Corvinus - Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Isabell Hornstein - Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Hauke Lang - Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Thomas J. Musholt - Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch476

doi: 10.3205/14dgch476, urn:nbn:de:0183-14dgch4768

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Corvinus et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Obwohl die maligne Entartung von Phäochromocytomen und Paragangliomen erst durch die Entstehung von Metastasen definiert wird, haben auch benigne Tumore dieser Art das Potential, Lokalrezidive und durch Tumoraussaat (cell-seeding) weiter entfernte Absiedelungen zu bilden. Dies wurde in wenigen Fallberichten beschrieben.

Material und Methoden: Von Januar 2012 bis August 2013 wurden drei Patienten mit Lokalrezidven und cell-seeding unterschiedlicher Ausprägung in unserer Klinik operiert. Anhand dieser drei sehr individuellen Fälle wird die aktuelle Literatur zu diesem Thema diskutiert.

Ergebnisse:

Fall 1: Eine 21-jährige Patientin stellt sich drei Jahre nach retroperitoneoskopischer Adrenalektomie eines sporadischen Phäochromozytoms der linken Seite mit einer disseminierten Tumoraussaht wieder vor. Die Transabdominale Re-Exploration zeigt eine multifokales Rezidiv zwischen Milzhilus und dem kleinen Becken.

Fall 2: Im Rahmen der Tumornachsorge einer 35-jährigen Frau mit MEN 2a Syndrom wird eine 3,5 cm große Raumforderung cranial der rechten Niere diagnostiziert. Fünf Jahre zuvor war die rechte Nebenniere vollständig und ein Teil der linken reseziert worden. Bei der Re-Exploration findet sich ein 8 cm großes Rezidiv mit einer ausgeprägten Tumoraussaat von der Appendix vermiformis bis zur rechten Zwerchfellkuppe.

Fall 3: Fünf Jahre nach laparoskopischer Resektion eines Paraganglioms im Bereich des rechten Nierenhilus finden sich bei einem 18-jährigen Mann leichtgradig erhöhte Katecholamine im 24-h Sammelurin. Bei der erneuten Exploration zeigt sich neben einem Lokalrezidiv eine Ansiedelung im Bereich des Lig. Hepatoduodenale.

Schlussfolgerung: Um einem Lokalrezidiv und einer Tumoraussaat vorzubeugen, ist es essentiell, dass eine Perforation des Tumors vermieden wird. Wir empfehlen daher dringend einen Sicherheitsrand bei der Resektion dieser Tumore.