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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Prognostischer Nutzen der Lymphknoten-Ratio bei Patienten mit primärem Rektumkarzinom

Meeting Abstract

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  • Yakup Kulu - Universitätsklinik Heidelberg, Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch458

doi: 10.3205/14dgch458, urn:nbn:de:0183-14dgch4589

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Kulu.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die optimale Methode zur Beurteilung des Lymphknotenstatus von Patienten mit Rektumkarzinomen bleibt umstritten. Kürzlich wurde die 7. Auflage der TNM-Klassifikation veröffentlicht, die durch eine detailliertere Stratifizierung von Patienten mit lokoregionären Lymphknotenmetastasen die Prognosestellung und Therapieentsscheidung erleichtern soll. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war die prognostische Relevanz der Lymphknoten-Ratio (LNR) zu bestimmen.

Material und Methoden: Es wurden die Daten von 630 Patienten analysiert, die sich in den Jahren 2001-2007 bei primärem Rektumskarzinom kurativ reseziert wurden. Bei 584 Patienten wurde die Lymphknoten-Ratio errechnet und nach Rosenberg et al. (2008) vier Kategorien zugeordnet. Klinische, laborchemische, histologische und pathologische Parameter wurden mit Methoden der deskriptiven Statistik ausgewertet und uni- sowie multivariaten Analysen unterzogen. Prognostische Faktoren für das Gesamtüberleben wurden mit Hilfe von Cox-Proportional-Hazard-Modellen analysiert.

Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 36,1 Monate. Die 5-Jahres-Überlebensrate aller Patienten wurde mit 70,3 ± 4,7 % errechnet. Im Mittel wurden 15 (12–19) Lymphknoten reseziert. Mindestens 12 Lymphknoten wurden bei 442 (70,2 %) der Patienten und mindestens 10 Lymphknoten bei 503 Patienten (80,1 %) der Patienten untersucht. Die Aufteilung der Patienten in vier Kategorien der Lymphknoten-Ratio zeigte, dass mit steigender Lymphknoten-Ration die 5-Jahres-Überlebensrate statistisch signifikant absinkt. Lag die LNR zwischen 0,01 – 0,17, d.h. war ein sehr geringer Anteil der resezierten Lymphknoten infiltriert, betrug die 5-Jahres-Überlebensrate 65,8 %; lag die LNR über 0,69, sank sie dagegen auf 20,2 % ab. Die Lymphknoten-Ratio spiegelte ein erhöhtes Mortalitätsrisiko mit ansteigendem Anteil infiltrierter Lymphknoten wieder: Die Hazard-Ratio stieg bis zu einer LNR 0,42-0,69 kontinuierlich an: Dort betrug sie 2,97 (95 % CI: 1,46-6,03, p = 0,003), um ab einer LNR > 0,69 geringfügig auf 2,51 zu sinken (95 % CI: 1,04-6,05, p = 0,04). Tabelle 1 [Tab. 1]

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung liefern einen weiteren Beleg für den großen prognostischen Wert der Lymphknoten-Ratio bei Patienten mit Rektumkarzinom.