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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Zwischenstaging während und nach neoadjuvanter Chemotherapie für Adenokarzinome des Ösophagus korrelieren mit histopathologischer Response und Prognose

Meeting Abstract

  • Maria Burian - Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie, Interdisziplinäres Endoskopiezentrum, Heidelberg
  • Susanne Blank - Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie, Heidelberg
  • Leila Sisic - Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie, Heidelberg
  • Ulrike Heger - Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie, Heidelberg
  • Jörg Rüdiger Siewert - Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie, Interdisziplinäres Endoskopiezentrum, Heidelberg
  • Katja Ott - Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie, Interdisziplinäres Endoskopiezentrum, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch452

doi: 10.3205/14dgch452, urn:nbn:de:0183-14dgch4527

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Burian et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Neoadjuvante Chemotherapie für lokal fortgeschrittene AEGI/II führt zu einer histologischen Response in 25% der Patienten. Es gibt bis jetzt keine Daten zu einem endoskopischen Zwischenstaging zur Beurteilung des Ansprechen von Patienten mit neoadjuvant vorbehandeltem AEG I/II. Diese prospektiv explorative Studie evaluiert Endoskopie und Endosonographie (Interimsendoskopie) nach 6 Wochen Chemotherapie als Prädiktor für die histopathologische Response nach kompletter Therapie und Prognose.

Material und Methoden: 64 konsekutive Patienten wurden eingeschlossen (60 reseziert, 42 R0-Resektionen). Alle Patienten haben eine Endoskopie und CT prätherapeutisch, nach 50% (ÖGD-1, CT-1) und nach Abschluss der Chemotherapie (ÖGD-2, CT-2) erhalten. Das Zwischenstaging (ÖGD-1, CT1) wurde nach der Hälfte (6 Wochen) des geplanten kompletten Chemotherapiezyklus (12Wochen) durchgeführt. Die klinische Response nach Chemotherapie wurde aus der Kombination Ansprechen in der Computertomographie (CT-2) und Endoskopie (ÖGD-2) erstellt. Die histopathologische Response wurde nach der Becker Klassifikation (Cancer 2003) evaluiert. Endoskopische Response wurde definiert als makroskopische Tumorreduktion um mehr als 75%. Die Analyse erfolgte retrospektiv aus einer prospektiven Datenbank; definitives 5 Jahres Überleben liegt vor.

Ergebnisse: 14 Patienten waren als Responder in der Interimsendoskopie (ÖGD-1), 11 nach Abschluss der neoadjuvanten Therapie (ÖGD-2). 20 Patienten (31.3%) wurden als klinische Responder und 16 Patienten (25,0%) als histopathologische Responder nach neoadjuvanter Chemotherapie klassifiziert. Spezifität, Genauigkeit (accuracy) und negativer Prädiktionswert der Interimsendoskopie (ÖGD-1) in Bezug auf die histopathologische Response betrugen 33/40 (82,5%), 33/42 (78,5%), 31/33 (93%); und für Tod betrug der negative Prädiktionswert 35/39 (90.0%).

Response im Zwischenstaging (ÖGD-1) ist signifikant assoziiert mit klinischer Response (p<0.01) und es besteht ein Trend mit histopathologischer Response (p=0.033) und Gesamtüberleben nach Interimsendoskopie (p=0,059).

Schlussfolgerung: Zwischenstaging mittels Endoskopie und Endosonographie hat einen Prädiktionswert für die Response und Prognose beim neoadjuvantvorbehandeltem AEG. Maßgeschneiderte Therapie anhand des endoskopischen Zwischenstagings ist möglich, die Ergebnisse dieser Studie müssen anhand einer größeren Patientenzahl validiert werden.