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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Infiltration von CD68+ Makrophagen und neutrophilen Granulozyten sind prädiktive Marker einer Anastomoseninsuffizienz nach elektiver, laparoskopischer Sigmaresektion

Meeting Abstract

  • Dominik Stefan Schöb - Uniklinikum Aachen, Allgemein-Viszeral und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Tim Schuler - Uniklinikum Aachen, Allgemein-Viszeral und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Christian Klink - Uniklinikum Aachen, Allgemein-Viszeral und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Karsten Junge - Uniklinikum Aachen, Allgemein-Viszeral und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Daniel Busch - Uniklinikum Aachen, Allgemein-Viszeral und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Ulf Peter Neumann - Uniklinikum Aachen, Allgemein-Viszeral und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Marcel Binnebösel - Uniklinikum Aachen, Allgemein-Viszeral und Transplantationschirurgie, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch442

doi: 10.3205/14dgch442, urn:nbn:de:0183-14dgch4424

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Schöb et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Anastomoseninsuffizienzen bleiben mit nahezu unveränderter Morbidität und Mortalität eine der relevantesten Komplikationen in der kolorektalen Chirurgie. Das Ziel dieser prospektiven Studie war es, den prädiktiven Wert der individuellen inflammatorischen Reaktion für Inzidenz einer Anastomoseninsuffizienz zu evaluieren.

Material und Methoden: Von 2009 bis 2011 wurden alle Patienten die auf Grund einer chronisch-rezidivierenden Sigmadivertikulitis elektiv reseziert wurden in die Studie eingeschlossen. Patienten mit lokalen oder systemischen Zeichen der Entzündung wurden ausgeschlossen. Die Eingriffe erfolgten laparoskopisch mit End-zu-End Anastomose in double-stapling Technik. Detaillierte Patienteninformationen, ASA-Score, Nebenerkrankungen, Dauer des Krankenhausaufenthaltes und das Auftreten einer Anastomoseninsuffizienz wurden erfasst. Zur immunhistochemischen Aufarbeitung wurden die Stapler-Anastomosenringe asserviert, fixiert und weiter aufgearbeitet. Als etablierte Marker der zellulären Immunantwort wurden CD68+ Makrophagen, neutrophile Granulozyten, CD3+ T-Lymphozyten sowie CD11c+ dendritische Zellen analysiert. Des Weiteren wurden wichtige Rezeptoren der inflammatorischen Immunantwort wie MHC II, TNFR-1 sowie der Transkriptionsfaktor NFkB ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 83 Patienten rekrutiert. Sieben entwickelten eine Anastomoseninsuffizienz. Einer von diesen Patienten wurde revidiert, die übrigen konnten konservativ zur Ausheilung gebracht werden. Im Vergleich beider Gruppen zeigte sich weder bei den klinischen Daten, noch bei der Auswertung der immunhistochemischen Parameter ein signifikanter Unterschied. Auf Grund der inhomogenen Gruppengrößen erfolgte zusätzlich eine matched-pair Analyse. Der Krankenhausaufenthalt in der Insuffizienzgruppe war deutlich, jedoch nicht signifikant verlängert und die anderen klinischen Parameter waren nicht signifikant unterschiedlich. Interessanterweise zeigte sich eine signifikant erhöhte Infiltration von CD68+ Makrophagen sowie Neutrophilen in der Insuffizienzgruppe, sowohl in der Mukosa als auch in der Submukosa. Bei den übrigen Parametern fanden sich keine signifikanten Unterschiede.

Schlussfolgerung: Makrophagen und neutrophile Granuolzyten sind mögliche Prädikationsfaktoren für die Entstehung einer Anastomoseninsuffizienz. Die genauere Bedeutung dieser Zellen in der Pathophysiologie der Anastomoseninsuffizienz sollte auf zellulärer und molekularer Ebene weiter untersucht werden, um potentiell zielgerichtete Therapiemethoden zur Protektion einer Anastomoseninsuffizienz entwickeln zu können.