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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Perioperative Myokardischämie nach elektiven Aortenoperationen: Analyse von klinischen Besonderheiten und chirurgischen Therapieergebnissen

Meeting Abstract

  • Dmitriy I. Dovzhanskiy - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, Heidelberg
  • Petra Jäckel - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, Heidelberg
  • Maani Hakimi - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, Heidelberg
  • Alexander Hyhlik-Dürr - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, Heidelberg
  • Dittmar Böckler - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch419

doi: 10.3205/14dgch419, urn:nbn:de:0183-14dgch4195

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Dovzhanskiy et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die perioperative Myokardischämie (PMI) ist eine gefürchtete postoperative Komplikation. Insbesondere die Aortenchirurgie gehört in Bezug auf ein kardiales Operationsrisiko zu den Hochrisikoeingriffen. Ziel dieser Arbeit war die Analyse der Krankheitsverläufe der Patienten mit einer PMI nach elektiven Aortenoperationen in der Ära der endovaskulären Chirurgie im Hinblick auf klinische Besonderheiten, sowie chirurgische Therapieergebnisse.

Material und Methoden: Die Krankenakten der Patienten nach einer elektiven Aortenoperation im Zeitraum von Januar 2005 bis Dezember 2011 wurden retrospektiv in Bezug auf eine PMI untersucht. Die PMI wurde anhand einer Erhöhung des Serumtroponins definiert und mittels Zeitpunkt des Auftretens, klinischer Symptomatik, Besonderheiten der Diagnostik und des Therapiemanagements charakterisiert. Des Weiteren wurden postoperative kurz- und mittelfristige Ergebnisse sowie Überlebensdaten analysiert und mittels match-pair Analyse (1:3) mit Patienten ohne PMI verglichen.

Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum wurden 863 Patienten elektiv an der Aorta operiert. Eine PMI entwickelten 32 (3,8%) Patienten, wobei hier die Anzahl der konventionell operierten Patienten bei 68,7% lag. Fast 80% der PMIs entwickelten sich während der ersten drei Tage nach der Operation. Mehr als die Hälfte der Patienten waren klinisch asymptomatisch und in fast 80% der Fälle war das EKG unauffällig. Dabei lag der erste TNT-Wert bei 50% der Patienten im Normbereich. Im postoperativen Verlauf traten Wundheilungsstörungen (p=0,0027), pulmonale Komplikationen, wie Pneumonien (p=0,0002), Tracheotomien (p=0,034) und eine Beatmung länger als 24h (p=0,0126), sowie postoperative Nierenfunktionsstörungen (p=0,0047) signifikant häufiger in der PMI-Gruppe auf. Des Weiteren waren sowohl der Intensiv-, als auch der Krankenhausaufenthalt bei den Patienten mit einer PMI signifikant verlängert. Beim Langzeitüberleben zeigte sich ebenfalls eine signifikante Verschlechterung nach einer PMI.

Schlussfolgerung: Die Diagnostik der PMI ist bei häufig nur wenig ausgeprägter klinischer Symptomatik nicht einfach. Gleichzeitig führt eine PMI zur deutlichen Verschlechterung der chirurgischen Therapieergebnisse. Dies bekräftigt die Notwendigkeit der entsprechenden präoperativen Präventionsmaßnahmen.