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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Deckung trachealer und bronchialer Rekonstruktionen mit intrathorakaler Transposition eines gestielten Latissimus-Muskellappen

Meeting Abstract

  • Bassam Redwan - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Münster
  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Münster
  • Benedetta Bedetti - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Münster
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Münster
  • Oliver Oster - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Münster
  • Micheal Mohr - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Münster
  • Rainer Wiewrodt - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Münster
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch407

doi: 10.3205/14dgch407, urn:nbn:de:0183-14dgch4077

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Redwan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Sowohl Bronchusstumpf- und Bronchusanastomoseninsuffizienzen, wie auch ösophago-tracheale Fisteln stellen gefürchtete postoperative Komplikationen mit hoher Letalität dar. Revisionen und Rekonstruktionen sind von erneuten Wundheilungsstörungen bedroht, häufig begünstigt durch lokale Infekte und mangelhafte Durchblutungssituationen.

Material und Methoden: Seit 2009 wurden in unserer Klinik alle Revisionen bei postoperativen broncho-trachealen Insuffizienzen mit einer zusätzlichen Deckung durch einen geschwenkten und gestielten Latissimus dorsi Muskellappen versehen.

Ergebnisse: Bei 11 Patienten (47-77 Jahre, alle männlich) erfolgte im Mittel 23 (7-56) Tage nach Voroperationen eine broncho-tracheale Revision mit einem Musculus. latissimus dorsi zur plastischen Deckung. In allen Fällen wurde der gestielte Lappen über eine Erweiterung der Thorakotomie gehoben und über den 2. oder 3. Interkostalraum in den Thorax eingebracht und fixiert. Indikationen für den Re-Eingriff waren in 5 Fällen eine Bronchusstumpfinsuffizienz, in 4 Fällen eine Insuffizienz einer bronchialen Anastomose und in 2 Fällen lag eine ösophago-tracheale Fistel vor. Bei drei Patienten bestanden nur lokale Infekte, bei 8 Patienten lag bereits ein Pleuraempyem vor, davon in 4 Fällen als Postpneumektomie-Empyem. Die Eingriffe umfassten Nachresektionen von Trachea oder Bronchus (n=7), Übernähung und Defektdeckung (n=2), sowie die Neuanlage einer bronchialen Anastomose (n=2). Trotz teilweise vorliegender respiratorischer Insuffizienz (n=2) und beginnender Sepsis (n=2) konnten die Eingriffe komplikationslos durchgeführt werden. In allen Fällen konnte erfolgreich eine Wundheilung der Insuffizienz erreicht werden. Zwei Patient verstarben im postoperativen Verlauf an septischen Komplikationen (30-Tage Letalität 18 %). Bei 2 Patienten erfolgte sekundär eine Revision, und in einem Fall war ein Ösophagus-Stents bei Wundheilungsstörungen erforderlich. Im Langzeit verlauf trat nur ein Rezidiv eines Postpneumektomie Empyems auf.

Schlussfolgerung: Durch seine gute Durchblutung und Muskelmasse sowie dem ausreichend langen Gefäßstiel bietet der Latissimus eine sichere Wundheilung für tracheale oder bronchiale Insuffizienzen. Insbesondere Komplikation bei Hochrisiko-Patienten erfordern ausreichende Deckung und Durchblutung der Defektstellen für eine sichere Ausheilung.