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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Intakte biologische dezellularisierte Kollagenmatrixmaterialien bilden keine Barriere für infiltrativ wachsende Tumoren

Meeting Abstract

  • Benedetta Bedetti - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Bassam Redwan - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Barbara Heitplatz - Universitätsklinikum Münster, Institut für Pathologie, Münster
  • Klaus-Michael Müller - Universitätsklinikum Münster, Institut für Pathologie, Münster
  • Michael Mohr - Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
  • Rainer Wiewrodt - Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch403

doi: 10.3205/14dgch403, urn:nbn:de:0183-14dgch4033

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Bedetti et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zunehmend werden biologische Materialien zur Thoraxwandrekonstruktion eingesetzt. Insbesondere die dezellularisierten Kollagenmatrixen bieten den Vorteil einer Integration und eines Remodellings. Das Verhalten dieser biologischen Materialien bei lokalem Tumorwachstum ist aber unklar.

Material und Methoden: Bei einer 44-jährigen Patientin erfolgte vor ca. 2 Jahren eine komplette Thoraxwandresektion für ein 10 x 12 cm großes, niedrig differenziertes malignes fibrösen Histiozytoms (pT2a, pNx, R0, G3, Score 7 nach FNCLCC). Für die Rekonstruktion wurde die Implantation eines porcinen Kollagen-Patches (Permacoll) durchgeführt. Es erfolgte postoperativ eine adjuvante Radio-Chemotherapie. In Rahmen der Tumornachsorge fand sich ein ca. 1 x 3 cm großes Rezidiv, welches direkt auf dem Patch in den Weichteilen lag.

Ergebnisse: Es erfolgte die erweiterte en-bloc Resektion des gesamten Bereiches, inklusive von Anteilen des verwachsenen Unterlappens. In der histo-pathologischen Aufarbeitung bestätigte sich das Rezidiv, welches extrathorakal breitbasig auf der Außenseite des Patches gewachsen war und die darüberliegende Muskulatur und das subcutane Weichteilgewebe infiltrierte. Überraschend war der mikroskopische Nachweis von Tumorzellen auf der Innenseite des Patches, sowie in Poren des cutanen, porcinen Materiales.

Schlussfolgerung: Kollagen-Matrix Patche aus porciner Dermis (Permacoll) stellen für Tumoren anders als synthetische Materielien (z. B. PTFE) keine unüberbrückbar Grenzfläche dar. Durch ihre excellente Biocompatibilität und Fähigkeit zur Integration, können Sie, wie körpereigenes Gewebe, auch von Tumorzellen infiltriert und penetriert werden.