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Das Thoraxtrauma als essentieller Risikofaktor beim Multitraumatisierten
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Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
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Einleitung: Thoraxtraumen führen beim multitraumatisierten Patienten zu einem signifikanten Anstieg der Verletzungsschwere und verdoppeln beim Schwerstverletzten die Sterberate. Bei 25 Prozent der Verunfallten ist das Thoraxtrauma die primäre Todesursache.
Material und Methoden: Anhand von über 1600 Multitraumatisierten sowie fünf Patienten mit einer penetrierenden Herzverletzung werden Risikofaktoren ermittelt und entsprechende, auch präklinische Notfallmaßnahmen und diagnostische „Fallgruben“ dargestellt.
Ergebnisse: In unserem Krankengut erhöhte ein zusätzliches Thoraxtrauma die Letalität von 13,8 auf 26,6 Prozent. Als entscheidender Risikofaktor konnte der systolische Blutdruck ermittelt werden. Bei Werten über oder gleich 80 mm Hg, lag die Sterbequote bei knapp 15 Prozent; lag dagegen der systolische Wert unter 80 mm Hg, stieg die Letalität auf fast 70 Prozent an! Auch ein präklischer Herzstillstand mit kardiopulmonaler Reanimation endet nicht in jedem Fall letal und kann sogar zu völliger Wiederherstellung des Patienten ohne neurologisches Defizit, führen.
Schlussfolgerung: Bei diesen Verletzungsmustern ist bereits die präklische Versorgung prognoseentscheidend. Eine suffiziente Volumentherapie ist lebenswichtig, besonders auch bei penetrierenden Herzverletzungen, bei denen eine begleitende Perikardtamponade bei erniedrigtem myokardialem Füllungsdruck rascher zum Herzversagen führt. Die großlumige Thoraxdrainage, unter Umständen sogar die beidseitige Anlage, ist neben der Volumenzufuhr und der Intubation, die prognoserelevante Notfallmaßnahme.