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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Indische Nasenplastik modizifiert nach Burget zur Rekonstruktion nach Hauttumoren

Meeting Abstract

  • Philipp Streckbein - Universitätsklinikum Gießen, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Gießen
  • Jan-Falco Wilbrand - Universitätsklinikum Gießen, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Gießen
  • Christopher Kähling - Universitätsklinikum Gießen, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Gießen
  • Hans-Peter Howaldt - Universitätsklinikum Gießen, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch387

doi: 10.3205/14dgch387, urn:nbn:de:0183-14dgch3872

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Streckbein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Stirnlappentransplantat zur Rekonstruktion der Nase, welches auf den indischen Arzt Sushruta zurückgeht, ist seit 2500 Jahren bekannt und wird vielfältig zur Nasenrekonstruktion eingesetzt. Verfeinerungen der Operationstechnik mit dem Ziel der Wiederherstellung auch nach mehrschichtigen Nasendefekte und die Morbidität der Entnahmeregion zu minimieren, gehen im Wesentlichen auf den plastischen Chirurgen Gary Burget (USA) zurück.

Material und Methoden: In den letzten 4 Jahren haben wir 13 derartige Stirnlappenrekonstruktionen vorgenommen und die von Burget und später auch von Shumrick beschriebenen Modifikationen angewandt. Bei drei dieser Patienten lag ein „Full thickness“ Defekt vor, so dass eine dreischichtige Rekonstruktion mit nasaler Mucosa, Ohrknorpel und Stirnhaut im Sinne einer Composite flap-Technik indiziert war.

Ergebnisse: Die Vorteile, die diese Technik hervorheben, liegen in der Option des „inner lining“ durch einen nach anterior am Septum nasale gespielten Mucosalappen, der die innere Wundfläche verkleinert und Kontrakturen minimiert. Eine intraoperative Dopplersonographie der die Stirnhaut versorgenden Gefäße A. und V. supraorbitalis ermöglicht eine minimale Präparation des Stiels auf ca. 8 mm Durchmesser, welches die Rotation des Lappens erleichtert und die Spenderregion schont. Zur optimalen Versorgung der Wundfläche der Stielunterseite wird eine temporäre Abdeckung mittels Spalthauttransplantation als natürlicher Wundverband angewandt und so Schrumpfungen im Lappenstiel und Wundinfektionen vermieden.

Schlussfolgerung: Die tumorbedingten Nasendefekte sowie die einzelnen Schritte der Rekonstruktionsoperation wurden fotodokumentiert und können anhand geeigneter Beispiele demonstriert werden. Die angewandte Technik nach Burget verlangt eine umfangreiche Vorbereitung mit präoperativer Anfertigung von Schablonen, eine sorgfältige temporäre Wundversorgung in der Einheilphase des gestielten Lappens und gelegentlich chirurgische Feinkorrekturen, um ein funktionell und ästhetisch akzeptables Ergebnis für die betroffenen Patienten zu erlangen.