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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Performance Measurement mit Business Intelligence – ein innovativer Ansatz zur Prozesssteuerung im OP

Meeting Abstract

  • Martin Holderried - Universitätsklinik Tübingen, Stabsstelle Strukturplanung und Qualitätsmanagment, Tübingen
  • Jens Maschmann - Universitätsklinik Tübingen, Stabsstelle Strukturplanung und Qualitätsmanagment, Tübingen
  • Susanne Vosskühler - Universitätsklinik Tübingen, Stabsstelle Strukturplanung und Qualitätsmanagment, Tübingen
  • Uta Herter - Universität Hohenheim, Lehrstuhl Ökonomik und Management sozialer Dienstleistungen - Institut für Health Care Management, Stuttgart
  • Christian Ernst - Universität Hohenheim, Lehrstuhl Ökonomik und Management sozialer Dienstleistungen - Institut für Health Care Management, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch364

doi: 10.3205/14dgch364, urn:nbn:de:0183-14dgch3641

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Holderried et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Operationsbereich ist für chirurgische Abteilungen eine wesentliche Organisationseinheit mit sehr komplexen Abläufen. Interdisziplinär sollen dort qualitativ hochwertige und spezialisierte Leistungen wirtschaftlich erbracht werden. Zunehmend wird versucht mit entsprechenden Kennzahlen diese Leistungserbringung abzubilden und zu controllen. Multikriterielle Kennzahlensysteme mit zeitnaher und automatisierter Information an das OP-Management für eine Selbststeuerung der Abläufe vor Ort sind bisher unzureichend standardisiert und verfügbar.

Material und Methoden: (a) Unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur wurden von einem interdisziplinären Team für Mitarbeiter der Gesundheitsberufe Kennzahlen über die Performance (z.B. täglich erster Schnitt, Saalauslastung, etc.) definiert. (b) Aufbau eines Business Intelligence Systems für die Integration der Performancekennzahlen in sogenannte OP-Cockpits und die automatisierte Berechnung und täglichen Updates der Kennzahlen. (c) Regelmäßige Feedbackworkshops des OP-Managements mit den jeweiligen Nutzern.

Ergebnisse: (a) Business Intelligence Anwendungen ermöglichen eine transparente und verständliche Darstellung von Performancekennzahlen für die Prozesssteuerung in verschiedenen OP-Bereichen. (b) Die Performancekennzahlen und vor allem deren automatisierte Berechnungsgrundlage müssen gemeinsam mit den Nutzern bereichsspezifisch und prozessorientiert entwickelt werden. (c) Für die Nutzung von Performancekennzahlen zur Prozesssteuerung muss eine hohe Dokumentationstreue der Berechnungsgrundlagen (z.B. der einzelnen OP-Zeiten) im Klinikinformationssystem sichergestellt werden. Ein Monitoring der Dokumentationsqualität auf den OP-Cockpits ist daher zweckmäßig. (d) Nach Aufbau der Business Intelligence Lösung und Integration der Performancekennzahlen besteht dauerhaft kein gesonderter Aufwand für die Erhebung und zeitnahe Visualisierung der Daten. (e) Regelmäßige Feedbackworkshops mit automatisiert generierten Performancekennzahlen erhöhen die Transparenz der Prozessabläufe, erleichtern dadurch das Erkennen von Stärken und Schwächen und unterstützen so Prozessoptimierungen im OP.

Tabelle 1 [Tab. 1]

Schlussfolgerung: Ein multikriterielles Performance Measurement mit nutzergetriebenen Kennzahlen und der Integration in ein Business Intelligence System ermöglicht ein automatisiertes, zeitnahes, standardisiertes, objektives und transparentes Feedback über die interdisziplinären Abläufe in Operationsbereichen. Es ist ein sehr zweckmäßiges Management im OP und unterstützt die dort stattfindenden kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen.

Abbildung 1 [Abb. 1]