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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Herausforderungen beim Aufbau eines operativen Adipositaszentrums

Meeting Abstract

  • Lars Fischer - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Zeinab El Zein - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Thomas Bruckner - Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg
  • Katharina Hünnemeyer - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Gottfried Rudofsky - Medizinische Klinik Heidelberg, Endokrinologie und Klinische Chemie, Heidelberg
  • Matthias Reichenberger - Ethianum Klinik Heidelberg, Plastische Chirurgie, Heidelberg
  • Kai Schommer - Medizinische Klinik Heidelberg, Innere Medizin VII, Heidelberg
  • Carsten N. Gutt - Klinikum Memmingen, Allg.- VIsz., Gefäß-und Thoraxchirurgie, Memmingen
  • Markus Buechler - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Beat Mueller - Chirurgie Heidelberg, Allg.-, Visz.- und Transplantationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch334

doi: 10.3205/14dgch334, urn:nbn:de:0183-14dgch3347

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Schätzungsweise 1 Million Erwachsene leiden in Deutschland an Adipositas Grad III. Das Ziel dieses Artikels ist es, die Herausforderungen beim Aufbau eines operativen Adipositaszentrums zu beschreiben.

Material und Methoden: Es wurden Patientenströme sowie die Personal- und Infrastruktur des interdisziplinären Diabetes- und Adipositaszentrums Heidelberg analysiert. Die Verteilung kontinuierlicher Daten wurde mit Mittelwert und Standardabweichung beschrieben und mittels Varianzanalyse analysiert.

Ergebnisse: Das interdisziplinäre Diabetes- und Adipositaszentrum Heidelberg wurde 2006 gegründet. Es werden konservative Therapieverfahren und alle gängigen Operationsverfahren angeboten. Für jeden operativ durchgeführten Eingriff sind durchschnittlich 1,7 Gutachten und 0,3 Gegengutachten notwendig. Der Zeitraum von der Erstvorstellung des Patienten in der Chirurgie bis zur Operation beträgt im Durchschnitt 12,8 Monate (Standardabweichung ±4,5 Monate). Die 47 Patienten mit initial abgelehnter Kostenübernahmeerklärung hatten einen durchschnittlichen BMI von 49,2 kg/m2. 39 dieser 47 Patienten hatten mindestens eine therapiebedürftige Nebendiagnose. Von den 45 Patienten, bei denen als Ablehnungsgrund ein fehlendes konservatives Programm bemängelt wurde, hatten 30 einen ärztlich kontrollierten Abnahmeversuch über mindestens 6 Monate durchgeführt. Zusätzlich konnten 19 dieser Patienten eine Kur, eine Xenical- oder Reduktiltherapie nachweisen bzw. haben das Optifast®-Programm durchlaufen. Bei den 20 Patienten, bei denen eine fehlende psychosomatische Abklärung beanstandet wurde, erfolgte in allen Fällen eine adäquate psychosomatische Abklärung.

Schlussfolgerung: Der Aufbau eines operativen Adipositaszentrums kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg scheint die konstruktive und zielgerichtete Zusammenarbeit mit den Krankenkassen zu sein.

Abbildung 1 [Abb. 1]