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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Postoperative Ergebnisse beim Peritonealverschluss mit Widerhakennähten an über 800 TAPP-Proceduren

Meeting Abstract

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  • Ralf Wilke - Luisenhospital Aachen, Chirurgische Klinik, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch333

doi: 10.3205/14dgch333, urn:nbn:de:0183-14dgch3333

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Wilke.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die transabdominale präperitoneale Reparation bei der Leistenhernie (TAPP) stellt eine der häufigsten Proceduren in der laparoskopischen Hernienchirurgie dar. Während die allgemeine Komplikationsrate mit 4% gering ist, kommt es in 0,5% aller Fälle zu einem akuten Ereignis aufgrund einer insuffizienten Peritonealnaht mit Ausbildung eines Ileus. Der sichere Verschluss des Peritoneums ist eine Grundvoraussetzung qualitätsorientierter Hernienchirurgie. Die laparoskopische Verwendung von Fäden mit Widerhäcken ermöglichen einen schnellen und umkomplizierten Verschluß des Peritoneums.

Material und Methoden: Von Januar 2011 bis August 2013 erfolgte routinemäßig der Peritonealverschluss nach Netzaugmentation einer Leistenhernie in TAPP-Technik mit einer laparoskopischen Naht mit Widerhacken. An Nähten wurde der Quillfaden der Firma Angiotech und seit Juni 2013 der baugleiche Faden Stratafix™ der Firma Ethicon verwendet. Insgesamt 824 Leistenhernien wurden versorgt, hiervon 412 einseitige Leistenhernien und 211 doppelseitige Hernien. Als Implantate wurden Ultrapro™ Netze der Firma Ethicon verwand. Der Nachbeobachtungszeitraum war am 7. und am 21. postoperativen Tag.

Ergebnisse: Die Anwendung des Fadens war einfach und unkompliziert. Zwar wurde der Zeitaufwand im Routinebetrieb nicht extra festgehalten, jedoch betrug die Operationsdauer einer Seite durchschnittlich 24 Minuten. Die Eingriffe wurden durch erfahrene Chirurgen, aber auch durch jüngere Assistenzärzte mit fachärztlicher Assistenz problemlos durchgeführt. Es wurde bei der Verwendung des Fadens eine Lernkurve vermerkt. Auch unter Hinzunahme von 3D-Techniken reduzierte sich die OP-Dauer auf unter 21 min pro Seite. Vorteile zeigte der Faden insbesondere bei der Versorgung laparoskopischer Rezidive. Während die Seromrate (4%) sich konstant zu den Daten der aktuellen Literatur verhielt, erfolgte nur in einem Fall eine Reoperation aufgrund eines technischen Fehlers beim Peritonealverschlusses. Verletzungen der epigastrischen Gefäße bei Peritonelverschluss mit Hb relevanter Konsequent traten in 2 Fällen auf. Vgl. Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Der Peritonealverschluss mittels Widerhackennaht ist eine sichere, schnelle und komfortable Procedure bei der laparoskopischen Leistenhernienversorgung. Bislang hing der TAPP Technik immer der Ruf einer schwierigen und komplikationsträchtigen Leistenherienversorgung an. Die vorgestellten Ergenisse aus dem Regelbetrieb einer chirurgischen Klinik mit Hernienschwerpunkt haben dies widerlegen können. Durch den routinemäßigen Einsatz des Fadens konnte die Operationsdauer reduziert werden und ließ eine geordnete Assistenz bei der Ausbildung jüngerer Kollegen zu.

Abbildung 1 [Abb. 1]