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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Implantationstechnik eines Magenstimulationssystems mit Nahrungsaufnahmesensor zur Therapie krankhaften Übergewichts

Meeting Abstract

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  • Thomas Horbach - Stadtkrankenhaus Schwabach, Klinik für Chirurgie, Schwabach
  • Friederike Eschenbacher - Stadtkrankenhaus Schwabach, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwabach
  • Sophie Krüger - Stadtkrankenhaus Schwabach, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwabach

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch330

doi: 10.3205/14dgch330, urn:nbn:de:0183-14dgch3301

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Horbach et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der S3-Leitlinie Adipositaschirurgie folgend ist bei erfolgloser Ausschöpfung konservativer Therapieverfahren bei krankhaftem Übergewicht die Indikation zur Durchführung eines interventionellen Verfahrens zu prüfen. Von konservativen Therapeuten wird die Non-Reversibilität der etablierten chirurgischen Verfahren Magenbypass, Schlauchmagenbildung oder biliopankreatische Diversion kritisch bewertet. Das abiliti Magenstimulationssystem besteht aus einem transgastrisch implantierten Nahrungsaufnahmesensor, einer am Pes-anserinus kleinkurvaturseitig zu fixierenden Stimulationselektrode und einem subcutanen Schrittmacheraggregat. Der transgastrische Sensor erfasst die Aufnahme von fester und flüssiger Nahrung. Über ein geschlossenes Rückkopplungssystem wird durch Stimulation des Magens die Magenentleerungsgeschwindigkeit beeinflusst und Sättigungsgefühl generiert.

Material und Methoden: In einer prospektiven MPG-Studie (feci Code 010/1049 15.01.2010) wurden bei 34 Patienten (BMI 35-55 kg/m2) Systeme implantiert und 12 Monate nachbeobachtet.

Primärer Studienendpunkt war die Sicherheit des Systems, insbesondere des transgastrischen Sensors, sekundäre Endpunkte Gewichtsverlust und Verbesserung des Nahrungsaufnahme- und Bewegungsverhaltens.

Die „first-in-man“ Implantationen in einer Vorläuferstudie waren an den genannten Institutionen vorgenommen worden.

Ergebnisse: In endoskopischen Kontrollen konnte die sichere Einheilung der transgastrischen Sensoren und ihre Langzeitstabilität gezeigt werden.

Der Exzess-Weight-Loss nach 12 Monaten betrug 23,7% (95% CI, 34,5%-22,5%). Im Monitoring des Essverhaltens war eine signifikante Verbesserung der Nahrungsaufnahmekontrolle und gleichzeitige Reduktion von Hunger zu verzeichnen. Die körperliche Aktivität hat sich signifikant verbessert.

Schlussfolgerung: Auch mit sicheren reversiblen operativen Verfahren ohne restriktive ohne malabsorptive Komponenten, die primär auf eine Verhaltensänderung der Patienten abzielen, kann eine relevante Gewichtsreduktion erreicht werden.

Der Videofilm illustriert die Implantationstechnik.