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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Alternative laparoksopische Versorgung ventraler Bauchdeckenhernien in Sublaytechnik

Meeting Abstract

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  • Ralf Wilke - Luisenhospital Aachen, Chirurgische Klinik, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch327

doi: 10.3205/14dgch327, urn:nbn:de:0183-14dgch3272

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Wilke.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die chirurgische Standardversorgung der Nabelhernie beruht ab einer Größe von mehr als 2 cm auf der Stabilisierung der Bauchwand durch ein Netz. Die Versorgungsmöglichkeiten sind hierbei vielseitig. Neben den klassischen offenen Verfahren, ist die intraperitoneale Onlay-Mesh (IPOM)-Technik für eine laparoskopische Anwendung prädestiniert. Methodisch belastet ist die Technik durch ihre intraperitoneale Netzlage und der transfaszielen Fixierung mit inakzeptabler Schmerzrate. Weniger postoperative Schmerzen verspricht man sich von der Fibrinklebung als Fixierungsmethode für Netze, die in präperitonealer, retromuskulärer Technik befestigt werden.

Material und Methoden: Im Rahmen einer prospektiven randomisierten Studie wurden von Januar bis Dezember 2012 38 Pat. mit einer primären Nabelhernie von 2 bis 5 cm Durchmesser laparoskopisch versorgt. 19 Pat. erhielten eine Netzfixation mit konventionellem Tacker (Securestrap®) und einem Physiomesh® in IPOM-Technik, 19 Pat. mit alleiniger Fixation mit dem Fibrinkleber Evicel™ und einem Ultrapronetz® in präperitonealer, retromuskulärer Technik. Eine PDA erfolgte nicht. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 28 Tage, 6 Monate und 9 Monate.

Ergebnisse: 24 Männer und 14 Frauen im Alter von 31 bis 72 Jahren (mittleres Alter 41 Jahre) wurden rekrutiert. Sowohl bei der Komplikationsrate (jeweils 4 Serome in beiden Gruppen, keine Wundheilungsstörungen, keine Hernienrezidive nach 9 Monaten) wie auch bei der mittleren Krankenhausverweildauer (im Durchschnitt 3 Tage) wurden keine signifikanten Unterschiede vermerkt. Der post-op Schmerz war zugunsten der Netzklebung deutlich geringer. Adhäsionsbeschwerden traten bei der Netzklebung keine auf. Die Op-Dauer war zu Lasten der Hernienklebung verlängert (Ø 49 min. vs. 28 min). Siehe Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Reparation von Nabelhernien in retromuskulärer, präperitonealer Technik ist ein universell anwendbares, in der Literatur bereits mehrfach beschreibenes alternatives Verfahren zu der herkommlichen Netzfixtation in IPOM-Technik. Eine neue Modifikation der bisherigen Technik ist die alleinige Netzfixation mit Fibrinkleber. Sie stellt eine neue und sichere OP-Methode mit hohem Patientenkomfort dar bei vergleichbarer Qualität zur herkömlichen IPOM-Technik in Bezug auf Komplikationsquote, Krankenhausverweildauer und Rezdivfreiheit dar. Zusätzlich bietet die Fibrinfixation Vorzüge aufgrund der niedrigen postoperativen Schmerzrate und der extraperitonealen Netzlage.

Abbildung 1 [Abb. 1]