gms | German Medical Science

131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Nekrotisierende Fasziitis der Kopf-Hals-Region – Präsentation eines erfreulichen Verlaufes

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Henning Wieker - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Lübeck
  • Samer G. Hakim - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Lübeck
  • Hans-Christian Jacobsen - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Lübeck
  • Peter Sieg - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch319

doi: 10.3205/14dgch319, urn:nbn:de:0183-14dgch3196

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Wieker et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Weichteilinfektionen stellen ein häufiges Krankheitsbild der Kopf-Halsregion dar und können als abszedierende oder phlegmonöse Infektionen teils erhebliche Ausmaße annehmen. Schrankenlos sich ausbreitende Entzündungen sämtlicher Gewebeschichten stellen dennoch eine Ausnahme dar.

Wir präsentieren einen Fall, der das Vollbild einer nekrotisierenden Fasziitis der Kopf-Hals-Region bot und im Sommer 2013 in unserer Klinik behandelt wurde.

Material und Methoden: Der zum Zeitpunkt der Aufnahme 48-jährige Patient litt seit mehreren Tagen an einer massiven, teils derben, teils fluktuierenden Schwellung der linken Gesichtshälfte und der Halsweichteile, die sich von submental rechts bis nach periaurikulär links und weiter nach kaudal in die linke Supraklavikularregion erstreckte. Kompliziert wurde dieser Befund durch einen nicht eingestellten Diabetes mellitus, der auf eine alkoholtoxische Pankreasinsuffizienz zurückgeführt wurde. Der gesamte stationäre Behandlungszeitraum betrug 8 Wochen.

Ergebnisse: Zunächst erfolgte unmittelbar die Spaltung und Drainage des zum Teil abszedierenden Geschehens. Zur Beherrschung der sich weiter ausbreitenden Fasziitis war jedoch in den folgenden Tagen ein mehrfaches ausgedehntes chirurgisches Debridement notwendig. Nach intensivmedizinischer Stabilisierung des Patienten und aggressiver chirurgischer Therapie der akuten Infektion und beginnender Konsolidierung der Weichgewebsverhältnisse wurde der Wundgrund sukzessive vorbereitet, auch mittels Vakuumverbandtherapie. Im Anschluss erfolgte die schrittweise Rekonstruktion der Weichteile, unter anderem mit Hilfe eines mikrochirurgischen Transplantates aus der Scapularegion.

Schlussfolgerung: Durch frühzeitige und konsequente chirurgische Intervention kann auch eine derart ausgedehnte und rasant fortschreitende Infektion beherrscht werden. Die Folgen von Infektion und Intervention können durch intensive Wundpflege und rekonstruktive Techniken suffizient therapiert werden.

Der 8-wöchige Behandlungsverlauf wird in seinen Teilaspekten präsentiert und die aktuellen Literaturempfehlungen zu diesem Krankheitsbild werden diskutiert.