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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Behandlungsergebnisse nach kraniofazialer Chirurgie im frühen Kindesalter

Meeting Abstract

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  • Franz-Josef Kramer - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch313

doi: 10.3205/14dgch313, urn:nbn:de:0183-14dgch3133

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Kramer.
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Gliederung

Text

Einleitung: Prämature Kraniosynostosen führen unbehandelt zu schweren neurologischen Beeinträchtigungen. In interdisziplinärer Kooperation von Neurochirurgen und Mund-, Kiefer- Gesichtschirurgen werden daher in den ersten Lebensmonaten die verknöcherten Suturen reseziert und dysmorphe Strukturen korrigiert.

Material und Methoden: Seit 2004 wurden in unserem Zentrum insgesamt 167 Kinder mit Kraniosynostose behandelt. Das Durchschnittsalter zum OP-Zeitpunkt betrug 6,2 Monate; es waren 72% Jungen und 28% Mädchen. 62% der Kinder hatten eine isolierte Synostose, meist der Sagittalnaht, 24% wiesen multiple Synostosen auf und 12% litten an einer syndromalen Kraniosynostose. Etwa 22% der Kinder wiesen präoperative neurologische Auffälligkeiten auf, welche in den meisten Fällen reversibel waren.

Ergebnisse: Die mittlere Operationsdauer betrug 3,8 Stunden, der durchschnittliche Aufenthalt auf der Intensivstation 1,7 Tage und der gesamte Krankenhausaufenthalt 8,5 Tage. Die erforderlichen Osteotomien wurden größtenteils mittels Ultraschallosteotomie durchgeführt. Zur Überprüfung des Schädelwachstums und des postoperativen Ergebnisses wurde präoperativ, 3 Monate bzw. 12 Monate postoperativ ein Kopfumfangsindex herangezogen, in dem ein Quotient aus Tragusumfang und okzipito-frontalem Kopfumfang berechnet wurde. Dieser Index nahm postoperativ signifikant beim Skaphozephalus zu (p<0,05) und beim Brachyzephalus ab (p<0,05) zu Gunsten des jeweilig retardierten Umfanges. Zum Ausschluss von dauerhaften Auswirkungen der Ultraschallosteotomie auf das Hörorgan wurde bei 10 zufällig ausgewählten Kindern mit nichtsyndromaler Synostose (Durchschnittsalter 6 Jahre) eine audiometrische Untersuchung durchgeführt, die keine Hörauffälligkeiten nachweisen konnte.

Schlussfolgerung: Die frühzeitige Korrekturoperation ist eine bewährte Behandlungsmöglichkeit von syndromalen und nicht-syndromalen Kraniosynostosen. Die intraoperative Verwendung des Ultraschallosteotoms scheint zu keinen relevanten dauerhaften Beeinträchtigungen des Gehörs zu führen.