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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Modifizierte Ribeiro-Technik zur Autoaugmentation nach massivem Gewichtsverlust – Review von 41 Patientenfällen

Meeting Abstract

  • Andreas Wolter - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Till Scholz - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Jens Diedrichson - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Andreas Arens-Landwehr - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Jutta Liebau - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch291

doi: 10.3205/14dgch291, urn:nbn:de:0183-14dgch2918

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Wolter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Mastopexie nach massivem Gewichtsverlust stellt eine Herausforderung in der Mammachirurgie dar. Die Mastoptosis resultiert aus zwei synergistischen Kräften: Involution von Brustdrüsengewebe führt zu einem Volumenverlust, wechselseitige Zunahme der Hautlaxizität und Abnahme der Hautelastizität zu einer Vermehrung des Hautmantels. Mit schwerkraftbedingtem Absinken des Brustdrüsengewebes auf der Thoraxwand zeigt sich ein offenkundiger Volumenverlust der oberen und zentralen Brustanteile, der untere Brustpol wird voller und weiter, die Mamillen wenden sich nach mediokaudal.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Studie von Patientinnen mit massivem Gewichtsverlust, bei denen eine T-Mastopexie im Sinne einer modifizierten Autoaugmentation nach Ribeiro mit medioapikalem Mamillenstiel durchgeführt wurde. Bei diesem Verfahren wird ein dermoglandulärer inferiorer Lappen gebildet, der laterale und mediale Brustdrüsenausläufer nach innen eingeschlagen und zur Autoaugmentation der oberen und zentralen Brustanteile verwandt (1). Die Vorteile sind außerdem eine Verschmälerung der verbreiterten Brust (2), die Formung eines inneren Brustpfeilers zur Formkonstanz (3) sowie Repositionierung und Anhebung der Inframammärfalte (4).

Ergebnisse: Von 01/2011 bis 08/2013 wurden 41 Patientinnen nach massivem Gewichtsverlust (im Mittel 53kg KG) einer T-Mastopexie mit Autoaugmentation unterzogen. Das Alter lag im Mittel bei 42,2 Jahren, der BMI im Mittel bei 28 kg/m2, der Mamillen-Jugulum-Abstand im Mittel bei 33,5 cm, der Mamillen-Inframmärfalten-Abstand im Mittel bei 13 cm, die OP-Dauer 117,9 min., das Resektionsgewicht im Mittel rechts 411 g, links 378 g. In vier Fällen wurden die Brustwarzen frei transplantiert. In zwei Fällen zeigte sich eine postoperative Nachblutung. Alle Patientinnen waren sehr zufrieden mit dem ästhetischen Ergebnis. Keine Patientin verlangte nach einer zusätzlichen Implantataugmentation.

Schlussfolgerung: Die Modifizierung der Technik von Ribeiro mit Ausbildung eines inferioren dermoglandulären Läppchens und zusätzlicher Nutzung der lateralen und medialen Brustdrüsenausläufer lässt eine Autoaugmentation der oberen und zentralen Brustanteile zu und führt des weiteren zu einer Verschmälerung der Brustweite, einer stabilen Brustform und Anhebung sowie Repositionierung der Inframmärfalte. Bei Patientinnen mit ausgeprägter Involutionsatrophie nach massivem Gewichtsverlust stellt das vorgestellte Verfahren eine verlässliche Methode dar, um eine jugendlichere Brustform mit einem ästhetisch sehr zufriedenstellenden Ergebnis zu erreichen.