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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Bilaterale Prophylaktische Mastektomie (BPM) und Mammarekonstruktion

Meeting Abstract

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  • Christoph Heitmann - Ästhetische Plastische Chirurgie, im Camparihaus, München
  • Irene Richter-Heine - Ästhetische Plastische Chirurgie, im Camparihaus, München
  • Axe-Mario Feller - Ästhetische Plastische Chirurgie, im Camparihaus, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch288

doi: 10.3205/14dgch288, urn:nbn:de:0183-14dgch2884

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Heitmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Wir verzeichnen eine Zunahme der BPM, was mit dem ‚Angelina Jolie Effekt’ zu erklären ist. Zentrale Punkte des Aufklärungsgespräches sind Erhalt des Brustwarzenkomplexes und Typ der Sofortrekonstruktion. Der Typ der Sofortrekonstruktion ist letztendlich Entscheidung der Patientin, wird jedoch beeinflusst von Form und Größe der Brust sowie den anatomischen Gegebenheiten den gesamten Bodyhabitus der Patientin betreffend.

Material und Methoden: 2012 bis Juli 2013 wurden 18 BPM durchgeführt. 6x erfolgte die Mastektomie als SSM, 12 x als NSM. Die Sofortrekonstruktion erfolgte 12 x mit Implantat/ Matrix, 6 x mit Eigengewebe (4x DIEP, 2x S-GAP).

Ergebnisse: Im Rahmen der Operationen kam es bei der NSM zu Nippelnekrosen (2x), Sensibilitätsverlust der Brustwarze (4x) und Red Breast Syndrome (2x). Es wurde kein Implantatverlust verzeichnet. Im Rahmen der SSM und kam es in 2 Fällen zu Hautnekrosen, die durch das Konzept des ‚buried flaps’ beherrscht wurden. OP Zeit Mastektomie/Implantat-Matrix Rekonstruktion: 2-3 Stunden, SSM/ Doppel DIEP: 5-6 Std., SSM/ S-GAP: 4 Std. pro Seite.

Schlussfolgerung: Die BPM wird seit dem ‚Angelina Jolie Effekt’ vermehrt nachgefragt. Die BPM ist jedoch nicht die Einführung der subkutanen Mastektomie durch die Hintertür. Die BPM ist nur dann onkologisch sicher, wenn sie lege artis durchgeführt wird und die Patientin mit entsprechend dünnen Hautlappen im Bereich der Brust zurücklässt. Damit sind u.a. Hautnekrosen, Nippelnekrosen und Verlust der Sensibilität des Brustwarzenkomplexes als mögliche Komplikationen der Patientin zu nennen. Diese Komplikationen nehmen je größer die betreffende Brust ist zu. Im Falle einer ausgeprägten Makromastie kann daher vom Konzept her über eine vorgeschaltete Mammareduktionsplastik nachgedacht werden. Im Rahmen der Eigengewebsrekonstruktion kann zur Sicherheit das Konzept des ‚buried flaps’ angewand werden. Implantatrekonstruktionen nach BPM führen wir nur mit Abdeckung des unteren Implantatpols durch Matrix oder Eigengewebe (Dermis flap) durch. Die NSM bei Makromastie/ Ptosis mit anschließender Implantatsofortrekonstruktion ist äußert anspruchsvoll. Ganz zum Schluss verbleibt bei den Matrices immer das Problem der Kostenübernahme, ebenso wie bei der BPM ohne Nachweis einer Genmutation (Einzelfallentscheidung der jeweiligen Krankenkasse).