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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Virtuelle Laparoskopiesimulation – Tailored Konzept in der frühen Lernphase

Meeting Abstract

  • Markus Paschold - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Tobias Huber - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Sylke Zeißig - Universitätsmedizin Mainz, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Mainz
  • Hauke Lang - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz
  • Werner Kneist - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch275

doi: 10.3205/14dgch275, urn:nbn:de:0183-14dgch2759

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Paschold et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Anfänger in der laparoskopischen Chirurgie starten auf unterschiedlichem Leistungsniveau. Ein strukturiertes fachärztliches Feedback kann die Lernkurve beeinflussen. Ziel der Studie war es zu prüfen, ob die bereits initial in der Laparoskopiesimulation auffallenden Leistungsschwächen mittels strukturiertem verbalen Feedback effizient ausgeglichen werden können.

Material und Methoden: Die prospektive, einfach verblindete Studie wurde im Rahmen eines einwöchigen curricularen Kurses zur evidenz-basierten Medizin (EBM) durchgeführt. Zwanzig von der chirurgischen Klinik betreute Medizinstudenten absolvierten eine komplexe prozedurale Übung an einem virtuellen Laparoskopiesimulator. Mittels Einstufungstest wurde anhand der Simulationsleistung eine „high performance group“ (HPG, n=10) und eine „low performance group“ (LPG, n=10) gebildet. Während der Trainingsphase (6 Übungen) erhielt nur die LPG ein strukturiertes, verbales Feedback durch laparoskopisch erfahrene Chirurgen. Am Ende des Kurses erfolgten 3 Kontrollübungen ohne Feedback für beide Gruppen. Lernkurven- und Gruppenvergleiche bezüglich der Leistungsscores (z-Score) erfolgten mit Hilfe des Mann-Whitney-U-Test.

Ergebnisse: HPG und LPG zeigten initial signifikant unterschiedliche Leistungen (p<0,001). Während der Feedbackphase näherten sich die Übungsergebnisse der LPG an das Niveau der HPG an. In den Kontrollübungen ohne Feedback zeigten beide Gruppen schließlich das gleiche Leistungsniveau (p>0,05). Im Vergleich zum Einstufungstest waren beide Gruppen signifikant besser. Nach Entblindung der Studienteilnehmer konnte die Studie, unter Berücksichtigung der Besonderheiten im chirurgischen Fachgebiet, entsprechend der EBM-Kursvorgaben ideal mit Medizinstudenten diskutiert werden.

Schlussfolgerung: Ein in der virtuellen Laparoskopiesimulation erkennbar niedriges Ausgangsniveau laparoskopisch Unerfahrener kann durch Gewährung eines verbalen Feedbacks rasch ausgeglichen werden. Der Betreuungsaufwand für ein curriculares virtuelles Laparoskopietraining kann somit kosteneffektiv gestaltet werden. Medizinstudenten sollten aktiv in die Lehr- und Lernforschung eingebunden sein.